Die Kita-Kinder mit Matthias Hahn und Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler. Foto: Fritzsche

Der frisch sanierte Spielplatz an der Lüglensheidestraße ist eröffnet worden. Der Bilderbuchklassiker „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Carle hat die Patenschaft übernommen.

Neugereut - Spielplätze gibt es viele, sowohl in Mühlhausen und in ganz Stuttgart: aber es gibt nur einen, der die kleine Raupe Nimmersatt als Thema hat.

In den 80er-Jahren gebaut, war der Kleinkinderspielplatz an der Lüglensheidestraße 14-20 schon länger halb verfallen. Im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt Neugereut haben sich daher die Arbeitskreise Kinder und Jugendliche und Öffentlicher Raum, Freiraum und Verkehr der Sache angenommen. Nach dem Spielplatz an der Seeadlerstraße ist nun auch der an der Lüglensheidestraße saniert und mit neuen Spielgeräten ausgestattet worden.

Der neue Spielplatz soll noch bunter werden

„Der Bilderbuchklassiker ‚Die kleine Raupe Nimmersatt’ von Eric Carle hat die Patenschaft übernommen“, sagte Baubürgermeister Matthias Hahn bei der Einweihung des neuen Platzes am Dienstagnachmittag. „Die Raupe hat sich materialisiert und ist in farbenfrohe Spielgeräte übersetzt worden.“ Farbenfroh sind diese wirklich. Bunt bemalt sind die Holzstücke an den Klettergeräten, obenauf sitzen Schmetterlinge, ein rot-weißer Marienkäfer als Wipptier ist dabei, und auch die kleine Raupe Nimmersatt höchstpersönlich ist in strahlendem Grün als Spielgerät vertreten. Die Gestaltung des Spielplatzes zeichnet die Entwicklung von der Raupe zum Kokon und schließlich zum Schmetterling nach, eine zeppelinförmige Spieltonne zum Durchkrabbeln stellt etwa den Kokon dar.

Bunt ist es auch bei der Feier zugegangen: Die Kinder der Kindertagesstätte Eulennest haben die Geschichte der Raupe Nimmersatt in kleinen Szenen dargestellt und Lieder vorgesungen. Und der neue Spielplatz soll noch bunter werden: In großen Pflanzbeeten haben Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes gemeinsam mit den Kindern Blumenzwiebeln gepflanzt, die im Frühjahr hoffentlich aufkeimen und zu Krokussen oder Tulpen aufblühen. Für diese Pflanzbeete werden noch Paten gesucht, um sicherzustellen, dass immer jemand ein Auge auf die gedeihenden Pflänzchen hat.

Einige Anwohner befürchten Lärm

140 000 Euro hat die Sanierung des Spielplatzes gekostet, 60 Prozent davon haben Bund und Land im Rahmen der Sozialen Stadt übernommen. Entworfen wurde die neue Gestaltung vom Büro Wiedemann und Schweizer. Die Landschaftsarchitektin Ines Wiedemann war es auch, die in einem der Treffen der Arbeitskreise die Idee hatte, dem Spielplatz das Nimmersatt-Motiv zu geben. Karin Lauser, die die Soziale Stadt Neugereut für das Stadtplanungsamt koordiniert, ist nach wie vor zufrieden mit dieser Entscheidung: „Das ist einmalig.“ Stadtteilmanagerin Ute Kinn zieht ebenfalls ein positives Resümee. Sie findet es aber „ein bisschen betrüblich“, dass anscheinend einige Anwohner Lärm befürchten. „Künftig wollen wir einfach noch mehr vor Ort informieren.“ Die Fertigstellung des Spielplatzes mache aber auch Mut: „Wenn die Projekte entstehen, und man etwas sieht, dann haben die Leute auch Hoffnung, dass sich etwas ändert im Stadtteil.“