Während des Sommers ist auf den Spielplätzen viel Betrieb. Das bedeutet normalerweise auch: Es liegt mehr Müll herum. Deshalb ist das Team des Esslinger Grünflächenamts jeden Tag im Einsatz – und hat dabei auch ein Auge auf die Sicherheit der Spielgeräte.
Daniela Schubert muss früh aus dem Bett. Ihr Arbeitstag beginnt derzeit schon um sechs Uhr. Die Mitarbeiterin des Esslinger Grünflächenamts macht die Spielplätze der Stadt sauber und ist in ihrem Job ausschließlich im Freien unterwegs. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad wie in der vorvergangenen Woche kann das ganz schön anstrengend werden. Außerdem liegt der Gestank, der aus den Tüten mit dem eingesammelten Müll dringt, bei der Hitze schwerer in der Luft. „Das ist nicht gerade angenehm“, sagt Schubert.
Deshalb erledigt die gelernte Gärtnerin einen Großteil ihrer Arbeit schon vor der Mittagspause. „Wir wollen zumindest in der Innenstadt fertig werden, bevor es richtig heiß wird“, sagt Schubert, die mit einem Kollegen jeden Tag mehrere Plätze abarbeitet. Gemeinsam sammeln die beiden unter anderem Zigarettenstummel, Plastikflaschen und Papierschnipsel auf. „Scherben und Spritzen sind auch dabei“, sagt Schubert. Neben solchen täglichen Arbeiten durch das Team des Grünflächenamts werden die Sandkästen einmal pro Jahr von der darauf spezialisierten Firma Sandmaster aus Wendlingen grundlegend gereinigt.
Jugend macht nicht nur Müll
Die Stadt Esslingen ist für 80 Spielplätze zuständig. Während der Sommermonate herrscht dort besonders viel Betrieb. „Außerdem sind die Leute in der warmen Zeit eher mal unvernünftig“, gibt Matthias Scheider, der Leiter des Grünflächenamts, zu Bedenken. „Wenn sich Jugendliche auf Spielplätzen zum Alkoholtrinken treffen, liegt dort in der Regel mehr Abfall rum und es wird mehr beschädigt.“ Die Jugend will er deswegen aber nicht grundsätzlich verteufeln. Scheider ist stattdessen der Meinung, dass sie zu wenig wertgeschätzt wird. Er sagt: „Junge Leute machen nicht nur Müll, sie werden vor allem gebraucht.“ Das gilt auch für das Grünflächenamt, das Landschaftsgärtner ausbildet. Dafür Interessenten zu finden, sei angesichts des Fachkräftemangels nicht leicht, erklärt Scheider.
Einer, der die Ausbildung bei der Stadt gerade hinter sich hat, ist der 19-jährige Paul Komorek. Er und sein Kollege Dennie Moest überprüfen unter anderem, ob Schaukeln auf der richtigen Höhe hängen oder die Schrauben an den Klettergerüsten noch fest sitzen. Operative Kontrolle nennt sich das. Sie findet auf jedem städtischen Spielplatz mindestens alle drei Monate statt – und ist manchmal auch außerplanmäßig notwendig. „Vergangenes Jahr waren mehrere Schaukelsitze zerbissen, an denen hat wahrscheinlich einer seinen Kampfhund trainiert“, erzählt Scheider. Das scheint kein Einzelfall zu sein: Eine ähnliche Form von Vandalismus wurde zuletzt auch in Kirchheim beobachtet.
Unfälle passieren
Wenn Komorek und Moest Beschädigungen oder Sicherheitsrisiken auffallen, reparieren sie vieles davon direkt selbst. Die Arbeit auf den Spielplätzen gefalle ihm, sagt Komorek. „Da bin ich viel draußen und es ist ordentlich Abwechslung geboten.“ Für sichere Spielgeräte sind aber nicht nur er und Moest verantwortlich. „Ich führe auf jedem der Plätze einmal jährlich eine große Untersuchung durch“, sagt Norbert Grupp. Der seit 1982 bei der Stadt angestellte Gartenbautechniker kontrolliert zum Beispiel, ob die Fundamente noch stabil oder ob die Öffnungen von Rutschen groß genug sind.
Das heißt aber nicht, dass beim Spielen nichts passieren darf. „Schürfwunden oder auch mal ein gebrochener Arm lassen sich trotz aller Sicherheitsvorkehrungen nicht ausschließen“, sagt Scheider. Den Leiter des Grünflächenamts freut, dass sein Spielplatzteam für seine Arbeit häufig positive Rückmeldungen erhält. Und vor allem, dass viele der Orte von Kindern und Jugendlichen ausgiebig genutzt werden. Scheider sagt: „Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass wir etwas für das Gemeinwohl tun.“