Mit den neuen Brettspielen kommt bei den Kleinen Langeweile erst gar nicht auf. Foto: stock adobe/örn Buchheim

Die Herbstferien stehen vielerorts vor der Tür. Wer eintönige Nachmittage oder gar schlechtes Wetter fürchtet: Diese fünf Spiele-Neuheiten bieten Kindern und Familien jede Menge Spaß und gute Unterhaltung.

Auf Reaktionsschnelligkeit und Konzentration, aber auch auf Geschicklichkeit und Kombinationstalent kommt es bei diesen neuen Kinder- und Familienspielen an. Und wie bei jedem Spiel muss immer auch ein Quäntchen Glück dabei sein.

1. Für Reaktionsschnelle

Oh, oh, wie gemein: Bei „Macoco“ sieht die Kokosnuss auf den Karten manchmal aus wie eine Ananas. Die Schnäbel der Tukane können außerdem mit Bananen verwechselt werden. „Konzentriere dich und schau genau!“ lautet daher die Devise, denn bei dem rasanten Reaktionsspiel geht es darum, möglichst schnell zu sagen, welches Tier oder welche Frucht am häufigsten auf der aktuell umgedrehten Karte zu sehen ist. Wer richtig liegt, bekommt die Karte – und wer am Ende die meisten Karten hat, gewinnt. Und Achtung: Bei manchen Karten muss auch „Nada“ gesagt werden oder auf die Karte geschlagen werden. Hui!

Super: Extraregeln, bei denen die Spieler kreativ sein dürfen, bringen noch mehr Pfiff ins Spiel.

Schade: Sorgt nur in passenden Spielrunden für Lacher und frustriert Spieler, die einfach nicht schnell genug sind.

Macoco von Klaus Kreowski, erschienen bei Drei Hasen in der Abendsonne. 2 bis 6 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 11 Euro.

2. Für Geschickte

Heisa, welch ein Spaß und welch ein cooler Wackeleffekt. Lassen die Spieler bei „Piazza Rabazza“ nämlich ein aufgezogenes Plastikteil los, rattert dieses im Kreis und alle Mauern der dreidimensionalen Stadt erzittern. Wer dran ist, nimmt den Pizzafahrer Luigi und versucht, ihn mit Hilfe eines Schiebers so durch die engen Stadtviertel zu manövrieren, dass seine auf einer Servierplatte liegende Magnet-Pizza nicht herunterfällt. Fraglich ist: Schafft es Luigi, seine Ware an die auf Plättchen vorgegebenen Magnet-Stellen in der Stadt zu bringen, bevor diese nicht mehr wackelt?

Super: Selbst, wenn man nicht am Zug ist, kann man mit den anderen Spielern mitfiebern.

Schade: Ungeschickte Spieler, denen ihre Pizzen oft herunterfallen, sind schnell im Hintertreffen und werden dann womöglich noch nervöser.

Piazza Rabazza von Guido Hoffmann und Jens-Peter Schliemann, erschienen bei Zoch. 2 bis 4 Spieler, ab 6 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 21 Euro.

3. Für Bluffer

Wer gehört nicht zu unserer Agentengruppe? Um diese Frage geht es in dem fast kooperativen Stichspiel „Inside Job“. Die Einschränkung „fast“ passt, denn eigentlich spielen alle Spieler zusammen – bis auf einen. Dieser eine Spieler hat verdeckt eine Insider-Karte gezogen. Die übrigen Spieler sind geheime Agenten. Während diese vorrangig versuchen, Auftrags-Karten zu erfüllen, indem sie zum Beispiel nur gerade Zahlen ausspielen, geht es dem Insider vor allem darum, Stiche zu gewinnen und zu verhindern, dass die Agenten Aufträge erfüllen. Klar ist: Agiert der Insider zu offensichtlich, werden die Agenten versuchen, ihm die Stiche streitig zu machen. Blufft er allerdings zu stark, wird er sein Spielziel wohl nicht erreichen.

Super: Die geheimen Rollen machen das Spiel besonders, kniffelig, spannend und kommunikativ.

Schade: Wer nicht gut bluffen kann und den Insider-Job bekommt, wird sich schwer tun.

Inside Job von Tanner Simmons, erschienen bei Kosmos. 3 bis 5 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 15 Euro.

4. Für Nervenstarke

Um auf der Laufstrecke von „Raccoon Robbers“ voranzukommen, gilt es, mit seinen Waschbär-Figuren Sprünge zu machen. Dieser Sprung-Wettbewerb spielt sich an schräg aufgestellten Häuserwänden ab. Wenn`s gut läuft, bringt man seine eigene Figur an diesen Wänden mittels Karten zügig und weit nach oben. Gleichzeitig sollte man versuchen, die Figuren der Mitspieler nach unten zu schubsen, denn aus niedriger Höhe erhalten sie beim Springen weniger Laufpunkte. Glück hat, wer passende Karten zieht und seine Pläne umsetzen kann. Und ach, wie ärgerlich, wenn man aus hoher Höhe springen könnte, dazu aber die Karten fehlen oder die Mitspieler eine Schubs-Kampagne starten.

Super: Das Spiel macht optisch einiges her und ist eine coole Alternative zum Spieleklassiker „Mensch ärgere dich nicht“.

Schade: Zu zweit bieten die Partien deutlich weniger Nervenkitzel als zu dritt oder zu viert – also Finger weg für Paare.

Raccoon Robbers von Klaus-Jürgen Wrede, erschienen bei Pegasus Spiele. 2 bis 4 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 25 Minuten, ca. 30 Euro.

5. Für Rätselfreunde

Allein sind Kinder mit „Mein erstes Escape-Spiel: Der magische Wald“ aufgeschmissen. Wichtig ist, dass ein Erwachsener die Spielleitung übernimmt. Unter anderem muss er Karten im Raum verstecken und eine Geschichte vorlesen. Haben die Spieler die Karten gefunden, können sie damit Rätsel lösen, Codes knacken und den Ausweg aus einem Labyrinth ermitteln. Wie bei Escape-Spielen üblich, sollten die Spieler viel miteinander reden und sich miteinander beratschlagen. Kommt die Gruppe nicht weiter, darf der Spielleiter jederzeit Tipps geben, denn im Rätselbuch sind alle Lösungen vermerkt.

Super: Das Spiel ist für Kinder im Alter zwischen fünf und sieben Jahren ideal und sehr kurzweilig.

Schade: Ältere Kinder und Teenager bleiben außen vor, denn für sie sind die Aufgaben zu einfach.

Mein erstes Escape-Spiel: Der magische Wald von Alain T. Puysségur, erschienen bei 404 Éditions/Asmodee. 2 bis 5 Spieler, ab 5 Jahren, ca. 45 Minuten, ca. 11 Euro.