Ein Treffer, der Gregor Kobel verärgert. Für den VfB-Torhüter ist das 2:2 in Heidenheim zu wenig gewesen. Foto: Baumann

Vor dem Spiel in Heidenheimer wären viele Fans des VfB Stuttgart sicher mit einem Punktgewinn zufrieden gewesen. Nach dem 2:2 ist das anders – wir erklären warum.

Heidenheim - Der VfB Stuttgart ist beim 1. FC Heidenheim trotz einer 2:0-Führung nicht über ein 2:2 hinaus gekommen. Für die Spieler des Fußball-Zweitligisten fühlte sich das wie eine Niederlage an. Dennoch gibt es auch viele positive Aspekte im Spiel des VfB, wie die Spielanalyse aufzeigt.

Spielidee

Tim Walter richtete die Mannschaft des VfB Stuttgart beim 1. FC Heidenheim taktisch etwas anders aus als gegen Hannover 96. Da Mario Gomez angeschlagen auf der Bank saß, lief in Hamadi Al Ghaddioui nur ein Stürmer auf. Dahinter stießen die Mittelfeldspieler Daniel Didavi und Orel Mangala aus einem 4-1-4-1 System immer wieder nach vorne. Das klappte gut. Allerdings schlugen die Gäste aus ihrer Dominanz zu wenig Kapital. Und was zu denken gibt, ist die Tatsache, dass sowohl im ersten als auch im zweiten Spielabschnitt nach einer halben Stunde die Kontrolle verloren ging.

Spielentscheidend

Für Gregor Kobel war die Sache klar, warum der VfB trotz 2:0-Führung nicht gewann. „Wir haben nicht den unbedingten Willen gezeigt, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen“, sagte der Torhüter. Für den Schweizer wirkte das Team auch etwas „träge“. Durch diese Nachlässigkeiten wären die Stuttgarter beinahe vor der Halbzeit schon in Rückstand geraten. „Da hatten wir teilweise großes Glück“, sagte Sven Mislintat. Der Sportdirektor wollte das Spiel dennoch von der positiven Seite betrachten. Der VfB war gegen typisch intensiv spielende Heidenheimer lange überlegen.

Spielentscheider

Aus Sicht des VfB war Hamadi Al Ghaddioui mit einem Treffer und einer Torvorlage für Holger Badstuber der entscheidende Mann. „Das war natürlich super“, sagte der Stürmer, der aber auch anmerkte, selbst noch Möglichkeiten vergeben zu haben. Die größte Chance auf den Sieg vergab nach dem 2:2 der Heidenheimer in der Nachspielzeit Mateo Klimowicz. Der Argentinier traf nach der Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Anastasios Donis aber nur das Aluminium des FCH-Gehäuses.

Wortspiel

Die Stuttgarter Spieler waren nach dem Schlusspfiff enttäuscht. Denn trotz des Unentschiedens in der Voith-Arena fühlten sie sich wie Verlierer. Und der Trainer Tim Walter hielt im Kreis der Mannschaft noch eine emotionale Ansprache. Er forderte für die kommenden Aufgaben mehr Effektivität, da der VfB einen enormen Aufwand in seinem Spiel betreibt. „Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden“, sagte Walter, „mit der Art und Weise des Spiels aber schon.“

Spielplan

In der zweiten Liga tritt der VfB erst wieder am 17. August an. Dann kommt der FC St. Pauli nach Stuttgart. Zuvor geht es im DFB-Pokal aber zum Drittligisten Hansa Rostock (Montag, 12. August/18.30 Uhr). Da werden Erinnerungen wach. Im vergangenen Jahr unterlagen die Stuttgarter ebenfalls in der ersten Pokalrunde an der Ostsee. Damit begann die ganze Misere der Abstiegssaison. Diesmal soll es anders laufen. „Wir wollen nicht nur eine Runde im Pokal überstehen“, sagte der Sportdirektor Sven Mislintat.