Die Messelbergsteige hat einen neuen Belag erhalten, die Markierungen sind aber noch nicht überall aufgemalt. Foto: Beate Schnabl

Auf eine Sperrung folgt die nächste: Die Messelbergsteige soll demnächst wieder frei sein, dann geht es an die Weißensteiner Steige. In den Hängen über der B 466 werden Felsbrocken unter dem Drahtschutz entfernt.

Kreis Göppingen - Markierungs- und Bankettarbeiten“ seien noch zu erledigen, berichtet Thorsten König. Im Laufe des Freitags könne die Messelbergsteige zwischen Donzdorf und Schnittlingen dann wieder für den Verkehr freigegeben werden, teilt der Leiter des gemeinsamen Straßenbauamts der Landkreise Göppingen und Esslingen mit. Die Belagsarbeiten hatten nach den Pfingstferien begonnen.

Dass die Baufirma den Zeitplan einhalten kann, ist wichtig für den Verkehr zwischen Lautertal und Alb. Denn ab Montag stehen Felssicherungsarbeiten an der Weißensteiner Steige an. Dazu wird die Bundesstraße zwischen Weißenstein und Böhmenkirch für etwa sechs Wochen gesperrt.

Maschendraht wird entlastet

„Felsberäumung“ nennt König die „normale Unterhaltungsarbeit“, die alle paar Jahre erforderlich sei. Vor neun Jahren hatten die Hänge der Weißensteiner Steige einen Drahtschutz erhalten, damit nicht länger Steine auf die Fahrbahn der Bundesstraße krachen. Jetzt werde das Drahtgestell geöffnet, um die losen Felsbrocken, die sich darunter angesammelt haben, zu entfernen, erläutert der Amtsleiter. Damit soll vermieden werden, dass der Maschendraht zu viel Gewicht halten muss. Zudem werden Pflanzen entnommen, deren Wurzeln Felsbrocken absprengen könnten. Auch Felsen, die locker sitzen und beim nächsten Starkregen oder Frost abbröckeln könnten, werden von den Arbeitern entfernt.

„Das sind Spezialisten. Die hängen am Seil“, beschreibt König ihre Arbeitsweise. Die Experten würden das Drahtgeflecht öffnen, um es auszuräumen. Es würden auch schadhafte Stellen im Geflecht erneuert.

„Den Verkehr umzuleiten ist immer ärgerlich“, sagt König, jedoch sei dies in dem Fall unvermeidlich. „Das dauert sechs Wochen. Wenn es schneller geht, sind wir froh.“ Der Amtsleiter hofft, dass die Betroffenen Verständnis haben.

Donzdorfer Innenstadt für Schwerlastverkehr gesperrt

Wenn eine Steige geöffnet und die andere gesperrt wird, muss der Individual- und der Busverkehr auf neue Wege geleitet werden. Auch die Stadt Donzdorf hat sich vorbereitet. Gerd Rayer, Leiter des Haupt- und Ordnungsamts, berichtet, dass an der Hauptstraße und der Messelbergsteige zusätzliche Halteverbote ausgewiesen werden. Ähnlich wie es bei der Sperrung der Donzdorfer Ortsumgehung vor einigen Wochen der Fall war. Der überörtliche Verkehr soll allerdings gar nicht bis Donzdorf kommen, um eventuell die Messelbergsteige zu verstopfen. Die Fahrzeuge in und aus Richtung Heidenheim werden über Geislingen und Steinenkirch (Landesstraße 1221) geführt. „Die Donzdorfer Innenstadt wird für Fahrzeuge über zwölf Tonnen gesperrt“, berichtet Rayer. Damit soll verhindert werden, dass schwere Lastwagen die Abkürzung über den Messelberg nehmen. Der Lieferverkehr für Anlieger sei davon natürlich ausgenommen.

Zum Schulbeginn ab 13. September wird zudem ein Abschnitt zwischen der Sozialstation in der Schlossstraße und der evangelischen Kirche an der Messelbergsteige zum Tempo-30-Bereich. Damit sollen die Schulkinder besser geschützt werden. Bisher gibt es in dem Bereich bei der Steingartenschule nur für einige Stunden um die Mittagszeit eine Tempo-30-Regelung.

Tempolimit als Versuchsballon?

In Donzdorf wird immer wieder über ein schärferes Tempolimit in der Innenstadt diskutiert. Im jetzt anstehenden Limit sieht Rayer keinen „Versuchsballon“. Ziel sei es, den Verkehr sicherer zu machen, „insbesondere für die Schüler“. Der Hauptamtsleiter erhofft sich aber auch neue Erkenntnisse: „Wir wollen mal in drei Wochen mit höherer Belastung sehen, wie es läuft.“ Zudem setzt der Amtsleiter in Donzdorf auf die Kollegen im Landratsamt. Dass sie den Blitzer an der Messelbergsteige während der Umleitungsphase durchgehend besetzen und dort die Geschwindigkeit ständig überwachen.

Nach Böhmenkirch nur mit Umleitung

Verbindung
 Die B 466 ist die natürliche Verbindung von Böhmenkirch ins Lautertal und Filstal. Wenn sie gesperrt ist, wird die Messelbergsteige als Ausweichstrecke zwingend gebraucht.

Nahverkehr
 Die Buslinie 972 fährt während der Sperrung nur bis Weißenstein. Wer nach Böhmenkirch will, soll mit dem Zug nach Geislingen fahren und am Bahnhof auf die Buslinien 950 und 958 umsteigen. Zusätzliche Kurse wird es im Berufsverkehr zwischen Donzdorf und Böhmenkirch über die Messelbergsteige geben.

Ausflugsziel
Daneben ist der Messelberg auch ein Ausflugsziel mit dem Flugplatz der Fliegergruppe Donzdorf und seiner Hütte. Über den Messelberg führt auch der Schwäbische-Alb-Nordrandweg des Albvereins. Es gibt dort einen Wanderparkplatz.