Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttgart

Es war anstrengend, aber nicht katastrophal. Die Vollsperrung auf der B10 und der B14 hat am Samstag viele Autofahrer Nerven gekostet. Aber der stadtweite Verkehrskollaps blieb aus. Am Sonntag heißt es nochmal: Augen zu und durch – oder auf die Öffentlichen umsteigen.

Stuttgart - „Nothing else matters“ – nichts anderes zählt. Spätestens, als die Kult-Rocker von Metallica am Samstagabend die Bühne in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle betreten hatten, waren Stress und Ärger wohl vergessen gewesen. Denn die Vollsperrung der B10 und der B14 hat am Samstagabend etliche der 15.000 Konzertbesucher in Bedrängnis gebracht. Die Ufer- und die Neckartalstraße sind seit dem Start ins Wochenende wegen Abbrucharbeiten zwischen der Gaisburger und der Rosensteinbrücke in beide Richtungen gesperrt, der Leuze- und der Berger Tunnel ebenso. Autofahrer werden auf die andere Seite des Neckars und dort durch Bad Cannstatt geleitet.

Dass dies Staus mit sich bringen würde, war zumindest Ortskundigen von Anfang an klar. Spätestens ab dem vorgerückten Samstagvormittag ging zwischen dem Pragtunnel und der Wilhelma-Kreuzung auf der einen Seite sowie auf der B10 zwischen Gaisburger Brücke und der Abfahrt nach Wangen auf der anderen Seite nichts mehr, und dies konstant den gesamten Tag über. Der von vielen befürchtete stadtweite Kollaps gerade vor dem Start der Konzerte von Metallica und der Australian Pink Floyd Show im Neckarpark blieb allerdings aus.

Zwar nahm gerade zum Samstagabend hin der Ausweichverkehr im Osten oder in Cannstatt deutlich zu, aber nicht in einem Maße, wie es für die Stau-Stadt Stuttgart bei extra gutem Wetter an einem Ferienwochenende mit Großveranstaltungen ungewöhnlich ist. Offenbar hatten sich doch viele Menschen die Online- und Radio-Warnungen zu Herzen genommen und auswärts geparkt beziehungsweise das Auto gleich stehen lassen. Und auch Unfälle auf den Umleitungsstrecken hat die Polizei bis zum späten Sonntagvormittag nicht registriert.

Stauphase noch nicht vorbei

Doch ausgestanden ist das Ganze noch nicht. Die Sperrung ist noch bis Montagmorgen, 5 Uhr, terminiert. Der Sonntag ist – naturgemäß – ruhiger gestartet, seit etwa 10 Uhr aber bauen sich stetig neue Schlangen auf, vor allem auf der Pragstraße, denn viele wollen am letzten Osterferien-Tag in die Wilhelma. Micha Sonnenfroh, der Fachbereichsleiter Parkpflege, empfiehlt dringend die Anreise mit U- oder S-Bahn. Zwar sind sowohl das Mahle- als auch das Wilhelma-Parkhaus über Umwege erreichbar, doch während das Mahle-Parkhaus den gesamten Samstag über nicht ausgelastet war, stockte der Verkehr an der Rampe von der König-Karls-Brücke hinunter zum Wilhelma-Parkhaus massiv.

Obwohl das Verkehrsleitsystem angezeigt hatte, dass alle Plätze belegt waren. „Zwischen 12 und 14 Uhr musste man 30 Minuten warten, bis man reinfahren konnte. Da waren die Besucher schon teilweise unentspannt“, so Micha Sonnenfroh. 6500 Besucher wurde am Samstag bis 15 Uhr allein an den Drehkreuzen registriert, „das ist besser als erwartet“. Dennoch hat die Straßensperrung nicht nur die Autofahrer Nerven, sondern auch die Wilhelma Besucher gekostet. Zum Vergleich: Am Ostermontag tummelten sich 15.000 Menschen im Zoo, am Karfreitag 13.000.