Die Staus am Samstag kamen mit Ansage – und haben den Höhepunkt noch nicht erreicht. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttgart

Seit der Nacht auf dem Samstag sind die B10 und die B14 zwischen der Rosenstein- und der Gaisburger Brücke gesperrt. Rund um den Leuze-Knoten werden die Staus länger – und der Höhepunkt wird erst für den Samstagabend erwartet.

Stuttgart - Es war nicht anders zu erwarten: Der Stau ist da. Seit der Nacht sind die B10 und die B14 in der Ufer- und in der Neckartalstraße zwischen der Rosensteinbrücke und der Gaisburger Brücke in beide Richtungen gesperrt. Sowohl der Leuzetunnel, den man auf der Fahrt von der Wilhelma Richtung Esslingen durchquert, als auch der Berger Tunnel, durch den man auf der B14 rechts weg stadtauswärts in Richtung Esslingen fährt, sind dicht. Der Grund dafür sind in erster Linie Abbrucharbeiten am Leuzetunnel. Die Umleitung führte jeweils auf die andere Neckar-Seite durch Bad Cannstatt. Erst am frühen Montagmorgen wird die Sperrung wieder aufgehoben.

Die Stockungen ließen auch nicht lang auf sich warten. Die ersten Staus in der Mercedesstraße in Cannstatt registrierte die Integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ) gegen 8 Uhr, und bereits um 10 Uhr sah man von der Gaisburger Brücke aus das Ende der Auto-Schlange auf der B10 nicht mehr. Dort wartet man wohl am längsten. Am Samstagmittag zog sich der Blechwurm das komplette Daimler-Werksgelände entlang. Ähnlich ätzend ist es für Autofahrer, die von der anderen Seite kommen. Zwischen dem Pragtunnel und der Wilhelma: Stillstand. Wer dort mal durch und über die Rosensteinbrücke ist, hat das Schlimmste hinter sich.

Schleichverkehr bleibt vorerst aus

Interessanterweise ist der Schleichverkehr bis zum Mittag ausgeblieben. Sowohl der Osten als auch die B27 vom Pragsattel in die Innenstadt blieben weitgehend von den Kolonnen verschont. Und auch die Wilhelma, die sich unmittelbar an der gesperrten Strecke befindet, ist keinesfalls menschenleer. Zwar registrierte Micha Sonnenfroh, der Fachbereichsleiter Parkpflege, am frühen Samstagmorgen etwas weniger Besucher als sonst, doch bereits um 11 Uhr brummte es vor dem Eingang. Untypisch für einen sonnigen Wochenendtag: Sowohl im Mahle- als auch im Wilhelma-Parkhaus – erreichbar über die König-Karls-Brücke beziehungsweise den Schwanenplatz-Tunnel – waren bis Mittag noch viele Plätze frei.

Mehr Zoo-Fans als sonst haben es so gemacht wie Regina Kübler aus Öhringen. „Wir haben uns auf der Homepage der Wilhelma informiert, das Auto dann in Zuffenhausen abgestellt und sind mit der Bahn gekommen“, berichtete sie. Und auch Johannes Müller aus Horb hatte sein Auto in Böblingen gelassen und war auf den ÖPNV umgestiegen, denn „der Verkehr in Stuttgart ist immer eine eklige Erfahrung“. Sperrung hin oder her: Das Wetter und die Magnolienblüte wollen sich die meisten Leute offenbar nicht verderben lassen.

Am Samstagabend soll Stau zu nehmen

Doch Vorsicht: Den Blechkolonnen-Höhepunkt erwartet Nina Wilmes, die stellvertretende IVLZ-Chefin, erst am frühen Abend. Da werden nicht nur 15.000 Fans zum ausverkauften Metallica-Konzert in den Neckar-Park pilgern, sondern auch jene, die Karten für die Australian Pink Floyd Show haben. Jeweils anderthalb Stunden vor und nach den Auftritten im Hallen-Duo (Start: 19.30 und 20 Uhr) wird das größte Chaos erwartet. Wer kann, soll das Gebiet großräumig umfahren oder auf U- und S-Bahnen umsteigen.

Wer nicht ausweichen kann, dem empfiehlt die Expertin, nach dem Motto „Augen zu und durch“ extra viel Zeit einzuplanen, die aktuelle Verkehrslage über Radio und Internet im Auge zu behalten und dem Verkehrsleitsystem zu folgen. Und locker zu bleiben. Sonnenbrille auf, Fenster runter – und Metallica aufdrehen.