Ein Sperrmüllhaufen im Fasanenhof regt seit Wochen die Anwohner auf Foto: privat

An der Kurt-Schumacher-Straße in Stuttgart-Fasanenhof hat jemand Wochen vor dem Abholtermin Gerümpel abgestellt. Dieses wiederkehrende Problem verärgert jene, die es lieber ordentlich im Stadtteil haben.

Fasanenhof - Wenn Sperrmüll wochenlang am Straßenrand steht, geraten die Gemüter der Anwohner in Aufruhr. Momentan ist dies an der Kurt-Schumacher-Straße auf dem Fasanenhof der Fall. Auf einem Rasen zwischen dem Gehweg und einer akkurat geschnittenen Hecke liegen ausgediente Möbel, Kartons, Kisten, Gefriertruhen und Schränke in wilder Unordnung herum.

„Am 17. Mai habe ich der Sachbearbeiterin der Baugenossenschaft BWV, der die Häuser gehören, geschrieben und drauf aufmerksam gemacht, dass der Sperrmüllhaufen seit einer Woche vor der Tür liegt“, sagt eine Anwohnerin, die namentlich nicht genannt werden will. Am 19. Mai sei die Antwort gekommen, dass die Genossenschaft von der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) die Auskunft erhalten habe, es lägen Anträge vor, den Sperrmüll am 28. Mai abzuholen. Daraufhin, sagt die Anwohnerin, die sich mit dem späten Abholtermin nicht zufriedengeben will, habe sie sich an die AWS gewandt. „Ich erhielt zur Antwort, ich solle der BWV mitteilen, dass Sperrmüllaufträge für die Straße vorlägen“, sagt sie. Wahrscheinlich, so sei ihr von der AWS mitgeteilt worden, habe jemand den Abfall bereits ein paar Wochen vor dem offiziellen Abholtermin abgestellt. Dies jedoch sei eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeld belegt werden könne.

Der Polizei sei der Haufen egal gewesen

„Ich habe so eine Wut. Die Leute, die hier wohnen, sind nicht mit Reichtümern gesegnet, aber sie könnten doch froh sein, dass sie in einer gepflegten Umgebung mit viel Grün wohnen dürfen“, sagt die Anwohnerin. Sie sei eine Freundin der Polizei, die auf dem Fasanenhof Streife fahre. Das Müllproblem, das nun schließlich nicht zum ersten Mal auftrete, interessiere die Beamten aber offenbar nicht. Als sie einen der Polizisten darauf angesprochen habe, habe dieser geantwortet: „Ich bin doch nicht die Müllabfuhr.“ Diese Haltung kann die Hausfrau nicht verstehen: „Wenn ich zwei Wochen an Müll vorbeifahre, dann muss ich mich doch dafür interessieren.“

Sie habe noch ein weiteres Schreiben der AWS erhalten. Danach könne die Baugenossenschaft entscheiden, ob sie den Müll per Expresstermin beseitigen lassen wolle. „Das würde dann eben mehr Geld kosten.“ Daraufhin habe sie erneut der Sachbearbeiterin der Baugenossenschaft geschrieben. „Ich habe zum Ausdruck gebracht, dass ich erwarte, dass der Müll spätestens am 28. Mai weg ist. Anderenfalls würde ich Anzeige erstatten.“ Die Müllansammlung sei schließlich auch „eine Missachtung der Müllmänner, die darin herumwühlen müssen.“