Jürgen Lohmann, Jens Wollenschläger und Ernst-Martin Lieb (von links) halten die Faltblätter in den Händen. Mit ihnen wollen sie die neue Orgel bei den Bürgern wieder ins Bewusstsein rücken. Foto: Stefanie Käfferlein

Die Stiftung Musica Sacra hat bereits 125 000 Euro für eine neue Orgel in der Martinskirche gesammelt. Derzeit wird eine Neuauflage der Broschüre verteilt, in welcher der Stiftungsbeirat zu Spenden aufruft.

Möhringen - Ernst-Martin Lieb bringt es auf den Punkt: „Nur gemeinsam können wir neue Töne in der Martinskirche anschlagen.“ Mit den neuen Tönen, damit meint der geschäftsführende Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Möhringen, der zugleich mit Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann Vorsitzender der Stiftung Musica Sacra ist, die neue Orgel, die im Gotteshaus am Oberdorfplatz eingebaut werden soll. Diese kostet die Kirchengemeinde etwa 800 000 Euro. 125 000 Euro sind seit Ende 2011 zusammengekommen. Ende 2012 ist die Evangelische Orgelstiftung Musica Sacra mit einem Kapitalstock von 100 000 Euro gegründet worden.

Neue Flyer werden verteilt

25 000 Euro seien freilich nicht nichts, sagt Lieb, der hofft, dass die Stiftung bis 2016 rund 400 000 Euro zusammenbekommt und die Orgel in Auftrag gegeben werden kann. Zwei bis drei weitere Jahre würde es dauern, bis neue Töne im Kirchenschiff erklingen. Damit sie diesem Ziel ein weiteres Stück näher kommen, hat der Stiftungsbeirat nun eine neue Broschüre aufgelegt. Damit soll das Vorhaben bei den Bürgern neu ins Bewusstsein gerückt werden. „10 000 Exemplare haben wir drucken lassen“, berichtet Lieb. Seit Montag werden die Flyer durch die Mitglieder der Kantorei verteilt. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn möglichst viele Schecks ausgefüllt werden“, sagt der Pfarrer.

Investition für die Zukunft

Denn jede Spende zähle, egal wie groß sie sei. „Eine Orgel ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit“, sagt Lieb. Zum einen ist sie liturgisches Objekt, zum anderen würden viele Musikvereine aus Möhringen die Kirche und die Orgel für Veranstaltungen nutzen. Mit einer neuen Orgel würde das musikalische Zentrum, so Lieb, „nachhaltig erhalten bleiben“. Und auch Lohmann betont, dass eine Spende schon deshalb gut angelegt sei, weil die Orgel auch den kommenden Generationen zu Gute komme. Das Instrument, so heißt es in dem Faltblatt, muss „zum großen Raum der Martinskirche passen. Deshalb muss sie kräftig und stark sein bei den großen Festgottesdiensten“, aber auch „leise und zart bei den kleinen Andachten und Feiern.“In den vergangenen Monaten sind, wie Lieb berichtet, kontinuierlich Spenden eingegangen. „Manche haben etwa zu Gunsten der Orgel auf Geschenke zum runden Geburtstag verzichtet“, berichtet der Gemeindepfarrer. Und Brautpaare hätten bei ihrer Trauung das Opfer für die Orgel bestimmt.

Sanierung der alten Orgel zu teuer

An dem neuen Musikinstrument führt freilich kein Weg vorbei, schon seit Längerem macht die Orgel aus dem Jahr 1951 Probleme, weil das Material und die Technik von minderer Qualität sind. Eine Sanierung würde voraussichtlich zwischen 150 000 und 200 000 Euro verschlingen. „Allein eine Reinigung kostet etwa 30 000 Euro“, sagt Jens Wollenschläger, Kantor und Organist in der Martinskirche. Laut einem Gutachten sind für die Metallpfeifen beispielsweise Zink und nicht die üblicherweise verwendete Zinnlegierung verwendet worden. Darüber hinaus lässt sich die Orgel nur für kurze Zeit stimmen. Besonders im Sommer und bei Feuchtigkeit, das weiß Wollenschläger, „jault die Orgel immer wieder auf“. Auch beim Jubiläumskonzert der Kantorei im Dezember vergangenen Jahres hatte er einen regelrechten Heuler produziert.

Spenden
: Wer den Neubau der Orgel unterstützen möchte, spendet an folgendes Konto: Volksbank Stuttgart, Kontonummer 52 659 003, BLZ 600 901 00, Verwendungszweck: Neubau Orgel Martinskirche. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.ev-kirche-moehringen.de/musicasacra. Dort wird regelmäßig auch der Spendenstand veröffentlicht.