1772 Läufer gingen dieses Jahr an den Start fürs Kinderhospiz. Foto:  

Der Spendenlauf des Vereins Hand in Hand hat unfassbare 65 000 Euro fürs Stuttgarter Kinderhospiz eingebracht. Die Summe wächst von Jahr zu Jahr.

Leinfelden-Echterdingen/Stuttgart - Das viele Geld macht Mühe. Die Abrechnung nach dem Lauf sei aufwendig gewesen, sagt Fabian Schulz. Doch es sind die Früchte des eigenen Erfolgs. Mit Kevin Goldberg organisiert der 31-jährige Musberger seit sieben Jahren einen Spendenlauf in Leinfelden fürs Kinderhospiz Stuttgart. Dafür haben sie den Verein Hand in Hand gegründet. Und wenn für den Lauf eines sicher gilt: Die Kurve weist kontinuierlich nach oben. Ein Rekord jagt den nächsten.

Im ersten Jahr kamen bei 370 Läufern 15 000 Euro zusammen, im vergangenen Jahr waren es 1600 Läufer und 50 000 Euro. Und am vergangenen Wochenende hat die Aktion unfassbare 65 000 Euro eingebracht. „Das ist schon noch einmal eine krasse Steigerung“, sagt Fabian Schulz. „Wir wurden überrannt.“ Insgesamt seien am Lauftag sicher 3500 Leute da gewesen, sagt er.

Sie wollen für 2020 noch mal etwas ändern

Weil zwischen 11 und 14 Uhr alle essen wollten, hätten sich teils lange Schlangen vor den Ständen gebildet. „Die Leute haben es uns aber, glaube ich, nachgesehen“, sagt er. Für 2020 wollen sie sich allerdings überlegen, was sie an der Organisation ändern. „Wir müssen schauen, wie wir uns noch besser aufstellen können.“ Der Lauf wachse von Jahr zu Jahr, da müsse die Struktur angepasst werden. „Wir sind bekannt für unsere gute Organisation“, sagt Schulz. Das soll so bleiben, auch wenn die Veranstaltung immer größer wird. Im Organisationsteam sind vier Leute, ehrenamtlich helfen am Lauftag um die 100 mit. „Ohne die würde es nicht gehen“, sagt er.

Fabian Schulz und Kevin Goldberg wollen das Kinderhospiz unterstützen, weil sie die Aufgabe des Hauses für sehr wertvoll halten. Die Mitarbeiter dort möchten den Kindern und Familien eine schöne Zeit bieten, ein wichtiges Geschenk für die Betroffenen. Für seine Arbeit ist das Kinderhospiz allerdings auf Spenden angewiesen. Anders würde es gar nicht gehen.

Krankenkassen tragen nur die Kosten fürs kranke Kind

Von Beginn an steht der Verein Hand in Hand zur Seite. Er ist binnen weniger Jahre zu einem wichtigen Partner des Kinderhospizes geworden. „Man merkt, dass sie mit dem Herz dabei sind“, sagt Michaela Müller, die Leiterin des Hospizes. Die von Lauf zu Lauf steigenden Spenden seien für die Einrichtung ein Segen: „Ich war total überwältigt von der Summe.“ Sie war in diesem Jahr das erste Mal bei der Veranstaltung in Leinfelden: „Ich war beeindruckt von der herzlichen und entspannten Atmosphäre vor Ort.“

Wofür das Geld genau verwendet wird, kann Müller noch nicht sagen. Ziel des Vereins sei es, dass es für die Entlastung der Familien, aber auch für den Alltag im Hospiz genutzt wird. Beispielsweise bezahlen die Krankenkassen nur die Kosten fürs kranke Kind, nicht aber für die Familien, wenn sie dabei sein wollen. Aber auch für Kunst- und Musiktherapie würden die Spenden eingesetzt.