Die Schüler haben beim Spendenlauf Geld für ihre Schule „erlaufen“. Foto: avanti

Die Grundschüler in Großbottwar haben fleißig Runde um Runde gedreht – das Ziel war, möglichst viele Spendengelder für ein neues Klettergerüst auf dem Pausenhof zu erlaufen.

Großbottwar - Er könnte eine feste Größe im Jahresprogramm der Wunnensteinschule in Großbottwar werden: der Spendenlauf der Grundschüler. Am Mittwoch ging er bereits zum zweiten Mal über die Bühne – in der Wunnensteinhalle, die räumlich gedrittelt wurde, damit gleich drei Klassen eines Jahrgangs ihre Runden drehen und somit Geld für die Schule „erlaufen“ konnten. Die Aktion hat aber noch einen zweiten großen Nutzen, denn Bewegung ist gesund und damit ein hohes Gut. Die Kinder der Wunnensteinschule sind geübt darin, Ausdauer zu zeigen. Ein entsprechendes Training bestimmt in jedem Jahr nach den Sommerferien das sportliche Treiben. Denn dann lockt die Teilnahme am Bottwartalmarathon und lässt die Schüler eifrig trainieren. In diesem Jahr wurde der Marathon ein Opfer der Pandemie, nicht aber der schuleigene Spendenlauf.

Mit großem Eifer machten sich deshalb die vier Jahrgänge der Wunnen-steinschule daran, möglichst viele Minuten im Kreisrund durchzuhalten. Energische oder auch eher trippelnde Schritte ertönten parallel zu einer beschwingten Musik. Denn sämtliche Minuten, die durch die laufenden Schüler zusammenkommen, ergeben die Summe, die von den vorab rekrutierten Gönnern und Sponsoren gezahlt wird – pro gelaufener Minute ein fester Betrag. Der kann je nach Sponsor variieren, denn auch die Familienmitglieder der Läufer werden zur Kasse gebeten. „Alle machen mit, auch Familien, die vor Monaten als Geflüchtete kamen“, freut sich Schulleiterin Uta Schwarz ebenso wie über die Begeisterung der Schüler. „Die sind motiviert bis in die Haarspitzen“, sagt sie und klatscht die Hände der Kinder ab, die sie ihr beim Vorbeilaufen entgegenstrecken. Maximal dreißig Minuten sind angesetzt. „Manche würden sonst noch länger laufen“, so die Rektorin, die stolz darauf ist, welche Leistung die Kinder zeigen. „Wer zwölf Minuten durchhält, bekäme im Sport-Unterricht die Note eins“, betont Schwarz. Wer nicht mehr kann, der setzt sich in die Mitte auf die vorbereiteten Matten. „Oh, mein Bauch“ stöhnt ein Junge, läuft aber ungerührt weiter. Im Pulk geht es leichter und das Durchhaltevermögen wird spielerisch aktiviert. Die Kinder haben so viel Energie, dass sie den Zuschauenden sogar fröhlich zuwinken. „Gleichmäßig atmen, nicht schwätzen“, ruft Lehrerin Daniela Feil der Klasse 2a zu. Und immer wieder ertönt ein motivierendes „Prima“ oder auch: „Jetzt seid ihr schon über acht Minuten gelaufen!“

Die Einnahmen des Spendenlaufes gehen in diesem Jahr an ein Projekt des Schülerparlaments, das sich bereits im letzten Jahr für ein neues Spielgerät auf dem Betonplatz eingesetzt hat. Da aufgrund der Corona-Maßnahmen die Pausenhöfe geteilt wurden, fehlt nun dringend ein weiteres Klettergerüst.