Spielzeugautos, Brettspiele, Puzzle und anderes kam bei der Spendenaktion zusammen – und eine Tafel mit Magnetbuchstaben. Foto: Ott

Die Grundschüler der Pfaffenwaldschule in Vaihingen hatten zu einer Spende für Flüchtlingskinder aufgerufen. Drei Tische voller Spielsachen kamen dabei zusammen und wurden nun übergeben.

Vaihingen - Die neunjährige Lieselotte, die von allen nur Lilo genannt wird, hat sich für eine Tafel entschieden. Genau so etwas muss in ein Spielzimmer, ist doch klar. Also heftet sie die bunten Magnetbuchstaben an das grüne Brett und formt so das Wort Spenden. Das passt, denn gleich hinter der Tafel in Kleinformat türmt sich ein Haufen von, nun ja, Spenden eben. Vergangene Woche haben die Kinder der Pfaffenwaldschule Spielsachen gesammelt. Und am gestrigen Montag haben sie sie an den Freundeskreis Flüchtlinge überreicht.

Die Martinsgeschichte inspierte die Grundschule

„Im Unterricht haben wir das Thema Flucht und Vertreibung von Kindern durchgemacht und wie schwierig es ist, neu anfangen zu müssen“, sagt die Religionslehrerin Andrea Neininger. Da lag es auf der Hand, das Thema mit der Martinsgeschichte zu verbinden, die in der vergangenen Woche das Leben an der Vaihinger Grundschule bestimmt hat, samt einem Gottesdienst und einem Fest. Der Heilige Martin hatte laut Überlieferung seinen Mantel mit einem armen Mann geteilt.

Der Aufruf zur Spende wurde von fast allen wahrgenommen

„Wenn man Glück im Leben hat, kann man abgeben, ohne dass man etwas verliert“, sagt Neininger. Also wurde ein Brief an die Eltern aufgesetzt mit der Bitte um eine Spende für die Flüchtlingskinder, die in dem Heim an der Rohrer Arthurstraße untergebracht sind. 166 Kinder besuchen die Pfaffenwaldschule, „und fast jedes Kind hat etwas mitgebracht“.

Drei Tische voller Geschenke für die Flüchtlingskinder

Drei Tische mussten zusammengeschoben werden, um Platz für den Berg an Spielsachen zu schaffen. Buntstifte, Brettspiele, Spielzeugautos, Puzzle, Kinderbücher und sogar ein Puppenbett samt Puppe kamen bei der Aktion zusammen. Das meiste davon ist gebraucht, aber in gutem Zustand. Anderes ist neu gekauft und sogar noch in Folie gewickelt.

Genug für Rohr und auch noch Dürrlewang

„Weil das so überwältigend viel ist, wollen wir das alles gar nicht auf einmal in die Schränke stellen“, sagt Gudrun Nitsch vom Freundeskreis Flüchtlinge. Nach und nach sollen die Spielsachen also ihrer Bestimmung übergeben werden. In dem Rohrer Heim wurde kürzlich ein Zimmer frei, in dem künftig die Kinder betreut werden sollen. „Und einen Teil der Sachen werden wir nach Dürrlewang geben.“ Die Stadt bringt in einer Pension an der Herschelstraße ebenfalls Flüchtlinge unter. „Und dort soll es auch einen Gemeinschaftsraum geben“, sagt Gudrun Nitsch.