Kristina Foßeler hat die heiße Phase eingeläutet: Die Zimmer stehen voll, und es muss alles rechtzeitig fertig gemacht werden. Foto: Stoppel

Seit 20 Jahren engagiert sich Kristina Foßeler für die Spendenaktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Sie sammelt gespendete Geschenke, die zu Weihnachten in einem Schuhkarton an arme Kinder geschickt werden. Jetzt beginnt die heiße Phase.

Als klar war, dass ihre Vorgängerin aufhört, musste Kristina Foßeler nicht lange überlegen. Für die 44-Jährige war augenblicklich klar, dass sie die Organisation für die SpendenaktionWeihnachten im Schuhkarton“ in Kirchberg an der Murr übernimmt. „Ich habe gedacht, ich muss das machen, weil ich will, dass die Aktion hier in Kirchberg weitergeht.“ Also sprang sie ins kalte Wasser und kümmerte sich ziemlich kurzfristig um Werbung, Abgabestellen und die Weiterleitung der Kartons nach Berlin. „Bei der Premiere hatte ich keine große Zeit für Extraaktionen, da musste ich nur schauen, dass wir alles rechtzeitig hinkriegen.“

 

Dieses Jahr war genug Zeit, um eine Packparty zu organisieren

Dieses Jahr dagegen konnte sich die 44-Jährige intensiver mit der Vorbereitung befassen und kam auf die Idee, eine Packparty auf die Beine zu stellen. Heißt: An einem bestimmten Tag, genauer gesagt am Samstag, 16. November, lädt Kristina Foßeler alle Interessierten ein, mit den Dingen, die sie bereits für den Schuhkarton besorgt haben, vorbeizukommen, um dann in einer gemütlichen und geselligen abendlichen Aktion mit Musik und Knabbersachen die Kartons gemeinsam fertig zu füllen und in buntes Geschenkpapier einzuschlagen. „Da kann jeder kommen, auch diejenigen, die vielleicht noch nicht genug Sachen zum Spenden beisammen haben oder sich einfach nur generell interessieren und mal reinschauen wollen. Ich habe Geschenkpapier und Sachen zum Befüllen und Auffüllen da, so dass keiner Angst haben muss, seinen Karton nicht voll zu kriegen“, erklärt Kristina Foßeler.

Die Augen von benachteiligten Kindern sollen leuchten

Bei diesen Sachen handelt es sich um Spielzeug und Klamotten, die in die bunten Kartons kommen, um dann die Augen von Kindern, denen es nicht so gut geht, weil sie arm sind oder in einem Kriegsgebiet leben, zum Leuchten zu bringen. Denn genau darum geht es bei der alljährlichen Spendenaktion: um Präsente, die Freude bereiten und im besten Fall aufeinander abgestimmt sind – so könnten zum Beispiel passende Mütze und Schal mit einem farblich abgestimmten Haarspängchen eine tolle Idee sein. Der Fantasie sind – fast – keine Grenzen gesetzt.

Was hinein sollte sind Zahnbürsten und Zahnpasta, Klamotten, Spiele und Schreibsachen. „Und dann darf eben auch auf keinen Fall das Wow-Geschenk fehlen, also beispielsweise ein Kuscheltier, das Kinderherzen sofort höher schlagen lässt.“ Den bedürftigen Kindern in Osteuropa, die teils verarmt sind oder in einem Heim leben, würde gerade ein kuschliger Freund zum im Arm Halten an Weihnachten guttun. Kristina Foßeler ist nicht nur für das Bewerben der Aktion zuständig, sie ist auch die verantwortliche Stelle für Fragen, holt die fertigen Schuhkartons der beteiligten Schule und des beteiligten Kindergartens ab und kontrolliert die abgegebenen Kartons auf ihren Inhalt. Denn nicht alles ist erlaubt.

So sind unter anderem keine gebrauchten, beschädigten oder spitzen Gegenstände und keine Flüssigkeiten erlaubt. „Ganz oft sind Seifenblasen drin. Das ist gut gemeint, aber nicht zugelassen. Die müssen dann leider wieder raus, werden separat verpackt und dann von Berlin aus, wo die Verantwortlichen die Endkontrolle machen, anderweitig verwendet“, erklärt Kristina Foßeler. Wenn mal was raus müsse, werde ein Ersatz dafür eingepackt, und das Entnommene an eine andere Spendenorganisation weitergegeben“, sagt Magdalena Schupelius vom Hilfswerk Samaritan’s Purse - die Barmherzigen Samariter, die die Aktion organisieren.

Angaben zum Alter und zum Geschlecht dürfen nicht fehlen

Ist der Karton bis oben hin befüllt, darf etwas Wichtiges nicht fehlen: der Aufkleber mit der Angabe, für welches Alter und Geschlecht das weihnachtliche Präsent ist. „Man kann sich vorab entscheiden. Schön ist auch, wenn man zu den Geschenken noch einen Gruß, eventuell mit Foto, hineinpackt.“ Auf der offiziellen Seite von Samaritan’s Purse wird eine bunte Mischung an Geschenken empfohlen – das Wow-Geschenk, Kleidung, Spielzeug, Schulsachen und eben der persönliche Gruß mit Foto. „Wir haben es bei uns in der Familie immer so gemacht, dass mein Sohn einen Karton mit Sachen für einen Jungen in seinem Alter und meine Tochter das gleiche für ein Mädchen in ihrem Alter gefüllt hat.“ Das mache allen Spaß, und es sei wichtig, dass den Kindern vermittelt werde, wie bedeutend es sei, damit Gutes zu tun. „Uns geht es im Vergleich so gut, wir können ein Stück abgeben“, sagt Kristina Foßeler, die stark ehrenamtlich engagiert ist und für die auch die Kirche eine Rolle spielt. „Es ist schön, dass es noch Nächstenliebe gibt. Bei so einer Sache funktioniert es nur, wenn alle mithelfen“, sagt die 44-Jährige und ist glücklich, dass sie auch viele Kartons bei der Grundschule Kirchberg und bei der Kindertagesstätte Schulstraße abholen kann.

Das Engagement für die Spendenaktion ist groß

„Generell ist das Engagement groß und beeindruckend. Letztes Jahr hat eine Frau extra Socken gestrickt, dieses Jahr wurden Umhängetaschen gehäkelt. Das Ganze lebt vom Helfen“, sagt Kristina Foßeler und freut sich auf ihre Packparty mit guter Stimmung, vielen Gäste und passenden Weihnachtsliedern. „Von der Organisation in Berlin gibt es dafür extra eine passende Playlist, die werde ich abspielen, dann kann es losgehen.“

Ihr Mann kommt dann beim Verstauen der Weihnachtskartons in den großen Umzugskartons für den Transport nach Berlin ins Spiel. „Da steht dann erst mal das ganze Wohnzimmer voll, und dann müssen wir Tetris spielen, das kann mein Mann sehr gut.“

Die Abgabewoche endet am Montag, 18. November. Wer die Frist verpasst, kann sein Päckchen nach Berlin schicken: Samaritan’s Purse e. V., Trachenbergring 93, 12249 Berlin. In der Weihnachtswerkstatt können auch noch Päckchen vorbeigebracht werden, per Post ist es am besten ans Büro. Wer Lust hat auf die Packparty kann am Samstag, 16. November, um 19.30 Uhr, ohne Anmeldung ins CVJM-Heim Kirchberg (Parkplatz Vogelsang 9) kommen. Weitere Infos: https://www.die-samariter.org/projekte/weihnachten-im-schuhkarton/.