Die zehnjährige Hündin nach der Rettungsaktion. Foto: André Weiss

Wegen Radfahrern, die an ihr vorbeigerast waren, erschrak eine Hündin am Schlossberg in Herrenberg offenbar dermaßen, dass sie in einen Steinbruch fiel. Feuerwehr und Tierrettung waren im Einsatz.

Herrenberg - Zu einem wahrhaft spektakulären Rettungseinsatz sind die Freiwillige Feuerwehr Herrenberg und die Tierrettung Schönbuch am Montag, 4. Mai, zum Schlossberg in Herrenberg (Kreis Böblingen) ausgerückt. Eine Hündin war in einen Steinbruch gestürzt, nachdem zwei Radfahrer mit relativ wenig Abstand offenbar zu schnell an ihr und ihrer Halterin vorbeigefahren waren, sodass sich das Tier erschreckte.

Wie Petra Schukalski, Leiterin der Tierrettung berichtet, ereignete sich der Vorfall gegen 19 Uhr. Nachdem die zwei Mountainbike-Fahrer an der Frau und ihrem Tier förmlich vorbeigerast waren, bekam die zehn Jahre alte Hündin Panik, riss sich los und stürzte einen etwa sechs Meter tiefen Abhang hinunter. Nachdem die Halterin anfangs noch ein leises Winseln wahrgenommen hatte, verstummte das Tier komplett, sodass sich die Frau auf das Schlimmste einstellen musste. Sie setzte einen Notruf ab, die Freiwillige Feuerwehr Herrenberg eilte zum Schlossberg und wurde von Passanten zum Absturzort geführt. Nach kurzer Besprechung wurden ein Tierarzt und die Tierrettung Schönbuch verständigt.

„Bei uns ging der Notruf gegen 19.25 Uhr ein“, erzählt Petra Schukalski, „also machten wir und gleich auf den Weg zum Schlossberg“. Dort war die Rettungsaktion der Feuerwehr schon in vollem Gange. „Am Einsatzort wurde der Hundedame, unter ständiger Anwesenheit der Besitzerin des Hundes, mit einer Bandschlinge vorsichtig die Schnauze fixiert, sodass sie nicht nach uns Schnappen kann, und sie wurde anschließend in die Schleifkorbtrage gelegt. Anschließend konnten wir sie sicher aus dem Steinbruch zum Weg tragen und der Tierrettung übergeben“, schreibt die Freiwillige Feuerwehr Herrenberg auf ihrer Facebook-Seite.

In der Klinik kommt die Erleichterung

Nun kümmerte sich die Tierrettung Schönbuch um die verletzte Hundedame und brachte das Tier und die Halterin in die Tierklinik Stuttgart nach Plieningen. Dort dann die Erleichterung: Keine gebrochenen Knochen, keine inneren Verletzungen.

„Durch die perfekt funktionierende Rettungskette kam die Hündin mit einem Wirbelsäulen-Trauma davon und wird vermutlich keine bleibenden Schäden davontragen“, freut sich die Leiterin der Tierrettung, „unser Dank gilt der Freiwilligen Feuerwehr Herrenberg, ohne deren Einsatz die Geschichte wohl kein Happy End gehabt hätte“.

Den Transport der Hündin zur Tierklinik wird die Halterin übrigens nicht bezahlen müssen. „Weil die Frau vollkommen unverschuldet in die Situation geraten war, haben wir uns dafür entschieden, die Kosten über Spenden zu refinanzieren“, erklärt Petra Schukalski.