Erst auf der Autobahn konnte die Polizei den flüchtigen BMW-Fahrer stoppen. Foto: dpa

Ein polizeibekannter 34-Jähriger hält mehrere Streifen in Atem. Selbst Schüsse auf die Reifen seines Fahrzeugs stoppen ihn nicht.

Kreis Ludwigsburg - Ein schwarzer BMW mit Stuttgarter Kennzeichen, der in Schlangenlinien durch Asperg schlingerte, war der Polizei am Mittwochabend gegen 19 Uhr von einem Zeugen gemeldet worden. Es traf sich, dass ganz in der Nähe gerade eine Streife des Polizeireviers Kornwestheim unterwegs war. Der BMW-Fahrer dachte allerdings nicht daran, sich auf eine Kontrolle einzulassen. Stattdessen drückte er, als ihn die Polizisten anhalten wollten, aufs Gas und raste in Richtung Markgröningen davon – gefolgt von der Streifenbesatzung, der auch Kollegen aus umliegenden Revieren wie Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen und Ditzingen beisprangen.

Die Halsbrecherische Fahrt führt durch mehrere Kommunen

Die halsbrecherische Fahrt des 34-Jährigen, der mehrfach rücksichtslos überholte und dadurch auch entgegenkommende Autofahrer in Gefahr brachte, konnte auch durch mehrere Schüsse der Polizeibeamten auf die Reifen des BMW nicht gestoppt werden. Selbst eine Kollision mit einem der Verfolgerfahrzeuge in Markgröningen, bei der das Fluchtauto kurz zum Stehen kam, beendete die wilde Fahrt nicht: Der Fahrer drückte abermals aufs Gas und raste mit Bleifuß weiter.

Über Tamm fuhr er schließlich an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Nord auf die A 81 Richtung Stuttgart. Auf der Autobahn konnte die Polizei ihn dann zwischen Ludwigsburg-Nord und Zuffenhausen doch stoppen: Umzingelt von mehreren Streifenfahrzeugen gab er seinen Widerstand auf, wurde festgenommen und noch am Abend ins Gefängnis gebracht. Zu den Tatvorwürfen machte er keine Aussagen.

Das Auto war nicht zugelassen, die Kennzeichen gestohlen

Der mutmaßliche Grund für seine Flucht war nach Informationen der Polizei, dass er unter Alkoholeinfluss stand, sein Fahrzeug nicht zugelassen war und die Stuttgarter Kennzeichenschilder als gestohlen gemeldet waren – und das bereits seit dem 25. Dezember vergangenen Jahres. Der 34-Jährige, der aus dem Rhein-Taunus-Kreis stammt, ist kein unbeschriebenes Blatt: Er ist unter anderem wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten polizeibekannt. Außerdem hat er, wie Peter Widenhorn vom Polizeipräsidium Ludwigsburg berichtet, wegen etlicher Delikte eine noch nicht angetretene Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr zu verbüßen.

Die Autobahn in Richtung Stuttgart war am Mittwochabend wegen des Polizeieinsatzes ab 19.25 Uhr für wenige Minuten voll gesperrt. Eine Teilsperrung blieb bis 21.10 Uhr aufrecht erhalten. Der Verkehr staute sich deshalb über eine Länge von drei Kilometern.