Der Beamer stand in einer Entfernung von etwa 40 Metern an einem geheimen Ort: Der Gaskessel erstrahlte in den VfB-Farben, um die Rückkehr in die Champions League nach 14 Jahren zu feiern. Fotos davon fluten seitdem das Netz. Wie kam’s zur Erleuchtung?
Auch wenn der VfB Stuttgart am Dienstagabend gegen Sparta Prag verloren hätte, wäre es beim nächtlichen Lichterspiel am Wahrzeichen des Stuttgarter Ostens geblieben. „Dass wir nach 14 Jahren in die Champions League zurückkehren, ist doch ganz unabhängig vom Ergebnis ein Grund zum Feiern“, sagt Daniel Heil von der Agentur Philipp und Keuntjje, die den Gaskessel zur Freude der Fans illuminiert hatte. Zumindest eine Niederlage gab es nicht, wenngleich das 1:1 nicht alle Stuttgarter vollends zufriedenstellte.
Besitzer des Gaskessels ist der VfB-Spnsor EnBW
In den sozialen Medien werden Fotos des Kessels im VfB-Look aus einer historischen Nacht tausendfach gepostet, geteilt, geliked. Damit leuchtet auch der Stolz der Fans auf, dass es nach all der Sch... auf die Reise geht. Stuttgart international – endlich wieder! Nicht zum ersten Mal erstrahlt das über 100 Meter hohe Technikdenkmal im Auftrag des VfB so wunderbar bunt. Das 100.000. Vereinsmitglied war bereits den Verantwortlichen so eine gigantische Beleuchtung wert. Ebenso, als im Mai feststand, dass die Champions League das Erfolgsteam vom Neckar ruft.
So einfach ist die Projektion nicht: Sie muss genau berechnet werden, damit die Bilder scharf sind und das Licht den Straßenverkehr nicht stört. Man braucht dafür eine Genehmigung vom Rathaus. Rundum wird der Kessel nicht illuminiert, da es nur einen Beamer gibt. Nur die Seite zu den Autofahrern wird also bunt und hell.
Pepsi hat mitbezahlt
Die EnBW, Sponsor des VfB, ist Besitzer des im August 2021 endgültig stillgelegten Gasometers. Die Nähe zum Verein ist also gegeben, der besondere Ereignisse zelebrieren will und dafür die leere Hülle des Kessels nutzen darf. Diesmal hat Pepsi den nächtlichen Lichterglanz mitfinanziert, weshalb im Spiel in wechselnder Optik eine riesige Coladose mit der Aufschrift des Finanziers zu sehen war.
Außerdem waren zu sehen: das Wappen des Vereins, die Botschaft „Getragen von Stolz“ und der Hashtag Stuttgart international. Die leuchtenden Logos und Schriften wechselten sich ab. Ein Kinobeamer, der etwa eine Viertelmillion Euro kostet, machte dies mit hochauflösender Technik möglich. Wo genau er steht, verrät das Leuchtteam von Philipp und Keuntjje nicht. Man will ja noch öfter kommen – und will dabei nicht gestört werden, wenn der VfB mal wieder etwas zum Feiern hat.