Kontinuität gegen Linksschwenk: Die Kandidatenduos für den SPD-Vorsitz. Foto: dpa/Jörg Carstensen

Die SPD streitet seit Jahren darum, welchen Weg sie einschlagen soll. In der Stichwahl um den Parteivorsitz entscheiden die Mitglieder nun auch über den künftigen Weg ihrer Partei, kommentiert Jan Dörner.

Berlin - Lange schon wird die SPD von einem Richtungsstreit gespalten. Die einen befürchten angesichts des dramatischen Niedergangs in den vergangenen Jahren, dass sich die Partei im Bündnis mit der Union trotz mancher Erfolge unweigerlich der Bedeutungslosigkeit nähert. Sie wollen für eine linke Mehrheit kämpfen. Die anderen verfahren nach dem Motto „Opposition ist Mist“ und setzen sozialdemokratische Vorhaben lieber im Rahmen der Möglichkeiten in der ungeliebten großen Koalition durch als gar nicht. Solange nur gut regiert werde, kommen die Wähler auch irgendwann zurück, so ihr Kalkül. Die beiden Paare in der Stichwahl um den Parteivorsitz sind Stellvertreter dieser Zerrissenheit.