Foto: Gottfried Stoppel/Gottfried Stoppel

Nach 29 Jahren will Jürgen Hestler nicht mehr für das Amt des SPD-Kreisvorsitzenden kandidieren. Ein persönliches Schlüsselerlebnis gibt dafür den Ausschlag.

Nach fast 29 Jahren als Vorsitzender der SPD im Rems-Murr-Kreis steht Jürgen Hestler für das Amt nicht mehr zur Verfügung. Wie der 71-Jährige selbst mitteilt, werde er bei einem am 6. Mai angesetzten vorgezogenen Kreisparteitag in Unterweissach nicht mehr kandidieren.

Persönliches Erlebnis gibt den Ausschlag

Die Entscheidung, das Amt abzugeben, sei ihm nicht leicht gefallen, sagt der bisweilen streitbare Genosse. Seine Beweggründe bringt er in einem für ihn typischen schwäbisch-ironischen Wortspiel auf den Punkt: „Ma ka net schnell gnuag langsam doa“.

Der pensionierte Lehrerspielt damit auf ein persönliches Erlebnis im vergangenen Herbst an. Hestler hatte bei einem Fußballspiel einen Herzstillstand erlitten, konnte aber durch den tatkräftigen Einsatz seiner Sportkameraden und einer gut funktionierenden Rettungskette ins Leben zurückgeholt werden. Seither setzt er sich für mehr öffentlich zugängliche Defibrillatoren ein.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Hubertus Heil in Auenwald

Sein Mandat als Kreisrat und sein Amt als Vorsitzender der SPD im Weissacher Tal will er beibehalten. Wer sein Nachfolger wird, steht laut Hestlers Bekunden noch nicht fest. Entsprechende Gespräche stünden aber kurz vor dem Abschluss, sodass er „mit gutem Gefühl abtreten“ könne.

In jedem Fall endet eine Ära. Jürgen Hestler war 1993 erstmals in das Amt des Kreisvorsitzenden gewählt worden und dürfte aktuell landesweit der dienstälteste SPD-Kreischef sein.

Lesen Sie aus unserem Angebot: „Ich habe Schüler unterrichtet, nie Fächer“