Die SPD kritisiert mangelndes Engagement der Grünen in Sachen Gemeinschaftsschule. Foto: dpa

Die SPD im Landtag moniert, die Grünen überließen die Gemeinschaftsschule ihrem Schicksal im CDU-geführten Kultusministerium. Die Folgen seien fatal.

Stuttgart - Die SPD im Landtag verlangt von den Grünen mehr Einsatz für die Gemeinschaftsschule. „Wenn sich die Grünen für die innovative Pädagogik der Gemeinschaftsschule feiern lassen, dann erwarte ich in Zukunft mehr Rückgrat im Parlament, wenn es darum geht, die Interessen der jungen Schulart zu vertreten“, sagte der SPD- Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei anlässlich einer Feier zum fünfjährigen Bestehen der Gemeinschaftsschule in Stuttgart. Die FDP dagegen sieht die Schulart immer noch skeptisch und fordert, Vorteile abzuschaffen, die diese im Vergleich zu anderen Schularten habe.

Fulst-Blei monierte, der ehemalige Partner der SPD in der damaligen grün-roten Koalition überlasse die Gemeinschaftsschule ihrem Schicksal im CDU-geführten Kultusministerium. Die Folgen seien fatal. Als Beispiele nannte Fulst-Blei unzureichende Versorgung mit Lehrkräften und Unterrichtsausfall. „Es gibt mehr als 700 Gymnasiallehrkräfte, die gerne an Gemeinschaftsschulen arbeiten würden, aber keine Stelle bekommen - da muss von den Grünen doch mehr kommen als nur Schulterzucken“, monierte er.

Gemeinschaftsschule mit Privilegien

Der FDP-Bildungsexperte Timm Kern beurteilt die Lage der Gemeinschaftsschule völlig anders: „Nach wie vor ist die Gemeinschaftsschule mit erheblichen Privilegien gegenüber den anderen Schularten ausgestattet, beispielsweise bei Lehrpersonal, beim Ganztagsausbau oder bei der Bezuschussung des Schulbaus.“ Die beiden grünen-geführten Regierungen hätten sich nicht durchgerungen, im Sinne eines Schulfriedens alle Schularten fair auszustatten.