CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf Foto: dpa

Bis zur Landtagswahl sind es noch zehn Monate, aber zwischen SPD und CDU wird der Ton bereits schärfer. Katja Mast, Generalsekretärin der Sozialdemokraten, bescheinigt CDU-Spitzenkadidat Wolf "völlige Hilfs- und Bedeutungslosigkeit".

Stuttgart - Etwa zehn Monate vor der Landtagswahl setzt die SPD erste Nadelstiche gegen den Spitzenkandidaten der CDU, Guido Wolf. SPD-Generalsekretärin Katja Mast bescheinigte Wolf am Mittwoch in seiner eigenen Partei bundesweit „völlige Hilfs- und Bedeutungslosigkeit“. Der CDU-Fraktionschef verbat sich Angriffe auf seinen bundespolitischen Ruf. Er erinnerte in Stuttgart an die Vereinbarung zwischen ihm und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), nicht zu früh ins „Wahlkampfgetöse“ einzutreten. „Manche Tonalität bei SPD und Grünen lässt diese Gelassenheit vermissen.“

Mast machte ihre Einschätzung unter anderem an Wolfs Forderung nach einem Burka-Verbot, an seiner Kritik an den Erbschaftssteuer-Plänen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und den Stromtrassenvorschlägen aus Bayern fest. „Wenn Herr Wolf etwas will, dann interessiert das die CDU-Granden so sehr, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.“

Wolf schießt zurück

Wolf konterte bei seiner ersten Pressekonferenz als Fraktionschef, die Spitzen der SPD seien wohl der Sorge um das Landtagswahlergebnis geschuldet. „Der Kittel brennt.“ Nach den jüngsten Meinungsumfragen läge die SPD bei der kommenden Landtagswahl im März bei um die 20 Prozent. Wolf unterstrich, die Sozialdemokraten täten gut daran, sich um ihren eigenen Einfluss in Berlin zu kümmern. Überdies sehe er seinen Platz in erste Linie in Baden-Württemberg, auch wenn er als Mitglied des CDU-Bundesvorstand mit Parteifreunden aus Bund und Ländern gut vernetzt sei. „Die Kooperation auf allen politischen Ebenen funktioniert hervorragend.“

Zur Frage, warum er im Landtag selten das Wort ergreift, sagte Wolf : „Ich bin nicht angetreten mit dem Ziel, den Kollegen der Fraktion deutlich zu machen, dass nur einer bei wichtigen Themen spricht.“ Eine unterschiedliche Rollenverteilung sei sinnvoll, zudem dürfe er sein Pulver nicht zu früh verschießen.

Es blieben immerhin noch zehn Monate bis zur Wahl. Bis dahin werde sich die Zahl seiner Pressekonferenzen deutlich erhöhen. Für die CDU sei es ein „harter und steiniger Weg“, erstmals aus der Opposition heraus um Regierungsverantwortung zu kämpfen.