Margit Schloz im Brunnengässle im Ortszentrum, im Hintergrund ist das ehemalige Haus der Leichenbestatterin zu sehen. Foto:  

Überreich an Wasser und an Brückchen, mit historischem Flair und einer heruntergekommenen Industrieruine: All das ist Reichenbach. Ein Ortsspaziergang mit der frühen Lehrerin Margit Schloz.

Reichenbach - Dass vor allem die Menschen einen Ort ausmachen, ist schon fast eine Binsenweisheit, aber im Fall von Margit Schloz hat sie besondere Bedeutung. Neun Jahre war sie alt, als sie 1946 mit ihrer Mutter nach Reichenbach kam, als Ausgewiesene aus dem Sudetenland. Sie wurden bei einer Familie in der Bismarckstraße untergebracht, die ohnehin schon beengt wohnte. Ein respektvolles und freundliches Miteinander entwickelte sich. Das war mehr, als man erwarten konnte und erwartet hat. Bis heute ist Margit Schloz dankbar dafür, ebenso wie für die unkomplizierte Aufnahme in die Dorfgemeinschaft. Sie ist nie wieder weggezogen; später hat sie mit ihrem Mann Manfred, einem Ur-Reichenbacher, auf der Risshalde gebaut.