In einer Pleidelsheimer 30-Zone wurde der Motorradraser mit Tempo 108 geblitzt Foto: dpa

Einem jungen Motorradfahrer, der zum Spaß mit weit überhöhter Geschwindigkeit durch Radaranlagen gebraust ist, sind das Landratsamt und die Stadt Ludwigsburg jetzt auf die Spur gekommen.

Ludwigsburg - Sein Gesicht war meist vermummt, wenn er mit dem Motorrad geblitzt wurde, mit den Fingern zeigte er dabei das Victory-Zeichen: Das Landratsamt hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Ludwigsburg jetzt einen jugendlichen Motorradfahrer ermittelt, der in rund 50 Fällen bewusst durch Radaranlagen im Kreis gerast ist.

Bei Wohnungsdurchsuchung Lederkombi und Helm sichergestellt

In einer Pleidelsheimer 30-Zone wurde er etwa mit Tempo 108 geblitzt. An stationären Anlagen in Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg und Kirchheim am Neckar hat er sich besonders häufig ablichten lassen. „Offenbar war er sich sicher, ohne vorderes Kennzeichen am Fahrzeug nicht erkannt zu werden“, teilte das Landratsamt am Freitag mit. Mit den akribischen Ermittlungen der Bußgeldstellen des Kreises und der Stadt Ludwigsburg habe der junge Mann demnach nicht kalkuliert. Bei einer Wohnungsdurchsuchung hat die Verkehrspolizeidirektion Ludwigsburg schließlich das Motorrad der Marke Yamaha, die Lederkombi und Helme des jungen Rasers sichergestellt. Dem Fahrer drohen jetzt Bußgelder in vierstelliger Höhe sowie ein dauerhaftes Fahrverbot.

„Aber dass das jemand 50 Mal macht, habe ich noch nie erlebt.“

Ein charakterlicher Eignungstest müsse nun zeigen, ob der junge Mann seinen Führerschein überhaupt jemals zurückbekommen kann, erklärt Peter Widenhorn, der Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Über den Fall ist selbst er erstaunt. „Es gibt schon mal solche Einzelfälle“, sagt er. „Aber dass das jemand 50 Mal macht, habe ich noch nie erlebt.“