700 Mitarbeiter bei Südzucker sollen ihren Job verlieren. Foto: dpa

Die sinkenden Marktpreise von Zucker führten dazu, dass der Mannheimer Zuckerproduzent Südzucker im Februar ein Sparprogramm startete. Nun sollen 700 Jobs diesem Sparprogramm zum Opfer fallen

Mannheim - Bei Europas größten Zuckerhersteller fallen in den kommenden Jahren 700 Arbeitsplätze weg. Die sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag in Mannheim. Die Stellen sollen nicht nur durch fünf Werksschließungen, sondern auch in der Verwaltung eingespart werden. Der Abbau soll bis 2021 abgeschlossen sein, wurde Rainer Schechter, Mitglied der Geschäftsbereichsleitung Zucker, von der „Heilbronner Stimme“ zitiert. Außerdem sei die Anbaufläche für Zuckerrüben in diesem Jahr um zehn Prozent verkleinert worden und liege damit unter dem Niveau von 2017.

Zucker-Preisverfall führte zu Sparprogramm

Südzucker wolle damit erreichen, dass europaweit weniger Zucker erzeugt wird, als auf dem Kontinent benötigt wird. Dann würde statt des Export-Weltmarktpreises von 300 Euro der Import-Weltmarktpreis von etwa 450 Euro erzielt werden können, erläuterte Schechter. Die erst vor wenigen Jahren angeschafften Bahn-Waggons werde Südzucker aber weiterbetreiben, kündigte er an.

Die - nur geleasten - Waggons sollten ursprünglich Zucker zu den Exporthäfen transportieren. Nun würden sie für Transporte zwischen den Werken eingesetzt, sagte Schechter der Zeitung.

Wegen des Preisverfalls bei Zucker im Zuge des Endes der EU-Marktverordnung hatte Südzucker Ende Februar ein Sparprogramm für die Sparte aufgelegt, die unter anderem die Schließung von mehreren Werken vorsieht.