Die SB-Filiale in der Rielingshäuser Straße wurde geschlossen. Foto: Werner Kuhnle

Eine langjährige Kundin ärgert sich über die mangelnde Kommunikation der Bank bei der Schließung der SB-Filiale in der Rielingshäuser Straße.

Marbach - Eva Dobner ist nicht erst seit gestern Kundin der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Mehrere Jahrzehnte ist die Marbacherin dem Kreditinstitut treu und war bislang auch immer sehr zufrieden mit ihrer Bank. Das hat sich allerdings vor wenigen Tagen schlagartig ins Gegenteil verkehrt. Wie schon so oft hatte sie sich auf den Weg zur SB-Filiale in der Rielingshäuser Straße beim Bahnhof gemacht, um Geld abzuheben. Doch daraus wurde nichts: Völlig perplex musste sie feststellen, dass es diese SB-Filiale nicht mehr gibt. „Der Raum war komplett leer geräumt, und es hing nicht einmal ein Aushang an einer der Scheiben, an wen man sich wenden kann“, erzählt sie.

Rentnerin schätzte Service vor Ort

Auch eine Nachfrage beim Apotheker nebenan brachte sie nicht weiter. „Er wusste auch von nichts, konnte mir aber immerhin den Tipp geben, dass man an der Kasse bei Lebensmittelmärkten wie Kaufland oder Rewe mit der Karte Geld abheben kann“, berichtet Eva Dobner weiter. Die Rentnerin hatte den Service vor Ort der Sparda-Bank geschätzt, immerhin standen zwei Geldautomaten, ein Kontoauszugsdrucker und ein Briefkasten für Überweisungen zur Verfügung. „Ich habe mich dann auf der Homepage der Sparda-Bank informiert, dass die nächste Filiale für mich in der Myliusstraße in Ludwigsburg wäre“, führt die Rentnerin weiter aus, die jedoch wenig Lust verspürt, mit ihren 79 Jahren immer wieder zum Geldabheben in die Barockstadt zu fahren. Andererseits will sie auch nicht fürs Geldabheben an Automaten anderer Banken Fremdgebühren zahlen müssen, die ihre Rente schmälern würden. Vor allem aber ärgert sie die schlechte Kommunikation der Sparda-Bank im Zusammenhang mit der Filialschließung. „Die müssen sich doch in irgendeiner Form erklären. Da gehört doch zumindest ein Zettel an die Scheibe“, moniert sie. Zudem habe die Bank die Adressen ihrer Kunden, da könne man doch den Betroffenen eine Mail oder einen Brief schreiben, findet sie.

„Das hat in Marbach offenbar nicht geklappt“

Nach Auskunft der Presseabteilung der Sparda-Bank Baden-Württemberg ist das auch über ein Mailing „an die wenigen betroffenen Kunden, die diesen Automaten nutzen“, geschehen. „Normalerweise informieren wir unsere Kunden nach der Schließung einer SB-Filiale auch per Aushang. Das hat aber in Marbach offenbar nicht geklappt“, entschuldigt sich Andreas Küchle vom Marketing-Team. Darüber hinaus bittet Küchle jedoch um Verständnis für die Schließung der Filiale. Dies hänge damit zusammen, dass Bargeld immer mehr an Bedeutung verliere. Dieser Trend zeichne sich bereits länger ab und habe sich durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt. „Das erkennen wir deutlich an der stark zurückgegangenen Anzahl von Bargeldabhebungen an unseren Geldautoamten“, so Küchle weiter. Daher habe man die Filiale in Marbach bereits am 25. November geschlossen.

Nach Ludwigsburg müsse Eva Dobner jedoch in Zukunft nicht, wenn sie Bargeld abheben wolle. „Wir versorgen unsere Kunden bei Cash-Pool-Partnern, an vielen Bau-, Drogerie- und Supermarktkassen mit Bargeld“, erläutert Andreas Küchle. Zudem könnten Sparda-Kunden kostenlos die Sparda Debit Mastercard bestellen. Mit dieser sei es möglich, sich zweimal im Monat gebührenfrei Bargeld an Geldautomaten im gesamten Euroraum auszahlen zu lassen – ganz egal bei welcher Bank. „Damit können Kunden einfach ihren nächstgelegenen Automaten nutzen.“