Diese Kokainpakete wurden während einer Pressekonferenz gezeigt. Foto: dpa/Eduardo Parra

Es sei das „größte Kokain-Labor Europas“ – und das ist nach Angaben der spanischen Polizei jetzt ausgehoben worden. Der Chef der Antidrogeneinheit der Nationalpolizei spricht von einem „äußerst wichtigen Schlag“.

Die spanische Polizei hat das nach ihren Angaben „größte Kokain-Labor Europas“ ausgehoben. Im Labor in der galicischen Provinz Pontevedra im Nordwesten des Landes unweit der Grenze zu Portugal sei rund um die Uhr gearbeitet und pro Tag zirka 200 Kilogramm konsumfertiges Kokain-Chlorhydrat produziert worden, teilte die „Policía Nacional“ am Donnerstag mit. Die Einrichtung sei von Drogenhändlern aus Mexiko und Kolumbien betrieben worden.

Bei 14 Hausdurchsuchungen seien in vier Regionen Spaniens - Galicien, Madrid, dem Baskenland und den Kanaren - insgesamt 18 Menschen festgenommen worden, darunter viele Südamerikaner. Sie alle seien in Untersuchungshaft genommen worden. Zudem seien in Zusammenarbeit mit der portugiesischen Polizei unter anderem 1,3 Tonnen Kokainpaste sowie 151 Kilogramm Kokain-Chlorhydrat sichergestellt worden.

Zahlreiche Konten blockiert

So viel Kokainpaste sei bisher in Europa noch nie bei einer einzigen Aktion beschlagnahmt worden, betonte der Chef der Antidrogeneinheit der Nationalpolizei, Antonio Duarte, vor Journalisten. Er sprach von einem „äußerst wichtigen Schlag“ gegen den Drogenhandel in Europa. Neben anderen Maßnahmen wurden im Rahmen der im Oktober aufgenommenen Ermittlungen 17 Immobilien sowie zahlreiche Konten blockiert.

Dieser Schlag gegen die Drogenmafia bestätige derweil einen neuen Trend, hieß es: Es werde immer weniger konsumfertiges Rauschgift exportiert. Die chemische Verarbeitung in europäischen Laboren nehme zwecks Kostenersparnis immer mehr zu. Das habe unter anderem damit zu tun, dass der Wert der verlorenen Ware bei Beschlagnahmungs-Aktionen der Behörden in Europa deutlich geringer sei.