Während alle amerikanischen Fernsehsender die Präsidentschaftswahlen für den Amtsinhaber ausrufen, zögert Romney, seine Niederlage anzuerkennen.

Mitt Romney macht es spannend. Während alle amerikanischen Fernsehsender die Präsidentschaftswahlen für den Amtsinhaber ausrufen, zögert der Herausforderer, seine Niederlage anzuerkennen. Das trübt die Laune der Anhänger Präsident Barack Obamas in Chicago nicht, die seinen Sieg in der teuersten Wahlschlacht der Geschichte ausgelassen feiern.

Gegen 23 Uhr 15 Ostküstenzeit hatte der Fernsehsender NBC als erster projiziert, das Obama am Ende der Wahlnacht eine Mehrheit in Ohio hat. Damit war der Weg zu den 270 Wahlmännerstimmen verbaut, die Romney für eine Wahl zum Präsidenten bräuchte. Zu diesem Zeitpunkt liegt er auch in den anderen umkämpften Swing-States zurück. Eineinhalb Stunden später rufen die Sende auch Virginia für Obama aus.

Zudem führt der Präsident bei den ausstehenden Ergebnissen in Colorado und Florida. Ohne die beiden Staaten lag Obama mit 303 Wahlmännerstimmen zu 203 für Romney vorn. Selbst wenn das absolut unwahrscheinliche Wunder in Ohio einträte änderte sich an dem Ausgang der Wahlen nichts. Warum der Gouverneur die Niederlage im Angesicht dieser Arithmetik nicht anerkennt, bleibt zur Stunde die große Frage.

Vielleicht hat es einfach damit zu tun, dass Romney wie er früher des Tages sagte, wirklich keine Rede für eine Niederlage vorbereitet hat. Das zeugte dann allerdings von einer gehörigen Portion an Realitätsverlust. Hatten doch alle Umfragen vor den Wahlen Obama in den kritischen Wechselwählerstaaten vorn gesehen.

Angesichts einer gespaltenen Wählerschaft ist die Anerkennung der Niederlage eine wichtige Voraussetzung, das Land nach den Wahlen wieder zusammen zu bringen. Hoffentlich hat Romney die Größe.