Virgil Goode will amerikanischer Präsident werden und tritt für die "Constitution Party" an. Foto: Spang

Wenn Mitt Romney nicht über sich selber stürzt, dann könnte ihm Virgil Goode den Rest geben. Virgil – wie bitte? Genau: Goode.

Wenn Mitt Romney nicht über sich selber stürzt, dann könnte ihm Virgil Goode den Rest geben.

Virgil – wie bitte? Genau: Goode.

Der 65-Jährige Sonderling vertrat von 1997 bis 2009 den im Süden Virginias gelegenen Wahlbezirk von Franklin County im US-Kongress. Erst als Demokrat und dann seit 2002 als Republikaner. In Folge des Erdrutsch-Siegs von Barack Obama verlor er seinen Sitz im Repräsentantenhaus an einen Demokraten.

Jetzt will Goode amerikanischer Präsident werden und tritt für die “Constitution Party” an. Eine Truppe an Rechtspopulisten, die im ländlichen Amerika und bei den Tea-Party-Anhängern Unterstützer findet.

Und was hat das mit Romney zu tun? Einiges! Dessen Aussichten auf eine Mehrheit im Wahlmänner-Kollegium hängen unter anderem von einem Sieg in Virginia ab. Ein heiß umkämpfter Wechselwähler-Staat, der 2008 erstmals seit langem von einem demokratischen Bewerber gewonnen wurde.

Romney oder Obama sind für den Überzeugungstäter nur zwei Seiten derselben Medaille

Selbst wenn Goode national bestenfalls bei Insidern bekannt ist, braucht er am Fuße der “Blue Ridge Mountains” keine Werbung zu machen. Hier kennt ihn jeder. Und genügend Bewohner im Süden Virginias bleiben ihm treu.

Das übersetzt sich in Meinungsumfragen in zwei bis drei Punkten an Wählerstimmen. Genau hier liegt das Problem für Romney. Am Ende könnten es diese Prozentpünktchen sein, die zwischen Sieg und Niederlage im Commonwealth entscheiden.

Verständlich, dass sich alte republikanische Freunde die Finger wund wählen, um den Rechtsanwalt von seiner Kandidatur abzubringen.

Doch Goode wüsste nicht warum. Romney oder Obama sind für den Überzeugungstäter nur zwei Seiten derselben Medaille. Die Angst seiner ehemaligen Parteifreunde kann er gut verstehen. “Sie fürchten sich davor, dass echte Konservative für mich stimmen”.

Das klingt bekannt. So argumentierte im Jahr 2000 Ralph Nader als er Al Gore genügend Stimmen abjagte, um ihm damit ultimativ die Präsidentschaft zu verweigern.

In Virginia ist das bei diesen Wahlen eine sehr realistische Perspektive, bei der Romney der Leidtragende wäre. Er hoffe, mit seiner Kandidatur einen Unterschied zu machen, meint die One-Man-Show, die unablässig gegen den Einfluss des großen Geldes wettert. Romney und Obama seien von Millionären und Millardären kontrolliert. “Wir lassen sie wissen, dass wir keinen von ihnen wollen.”