Gegen den Präsidenten: Die Führung übernimmt das von George W. Bushs ehemaligen Strippenzieher Karl Rowe koordinierte Super-PAC "American Crossroads", das in Kürze beginnen will, Gift gegen den Amtsinhaber zu versprühen. Foto: Spang

Millionen werden in eine Kampagne gepumpt, die darauf abzielt, Obama als überfordert darzustellen.

Während Team Obama eine inhaltliche Kampagne gegen die Außen- und Sicherheitspolitik Mitt Romneys vorbereitet, rüsten die Unterstützer des republikanischen Spitzenreiters für einen Propaganda-Feldzug auf. Über den Umweg der so gut wie nicht regulierter Super-PAC’s pumpen sie eine Million nach der anderen in eine Kampagne, die darauf abzielt, Obama als überfordert darzustellen.

Die Führung übernimmt das von George W. Bushs ehemaligen Strippenzieher Karl Rowe koordinierte Super-PAC “American Crossroads”, das in Kürze beginnen will, Gift gegen den Amtsinhaber zu versprühen. Die von wenigen superreichen Einzelspendern finanzierte Organisation entlastet damit den mutmaßlichen Präsidentschaftskandidaten, der noch damit beschäftigt ist, die 1144 Delegierten für den Wahlparteitag zu sichern und deshalb selber nicht mehr als 7,3 Millionen Dollar in der Wahlkampfkasse hat. Ein Bruchteil davon nur von Kleinspendern.

“Das ultimative Ziel besteht darin, die Enttäuschung der Amerikaner über die Wirtschaft mit Obama zu verknüpfen”, erklärt Steven Law, der formal an der Spitze von “American Crossroads” steht.

Romneys elitärer Wahlkampf hängt an den großzügigen Spenden von Millionären und Milliardären, die via Super-PAC’s dafür sorgen, den Breitenappeal Barack Obamas auszugleichen. Dieser hat rund 80 Millionen Dollar in der Kasse, wobei die überwiegende Mehrheit des Geldes von Spendern stammt, die nicht mehr als 200 US-Dollar zu seiner Wiederwahlkampagne beisteuern. Die Einnahmen Obama-freundlicher Super-PAC entsprechen nur einem Bruchteil dessen,was Romney bei generösen Einzelspendern einwerben kann.

Im Obama-Lager besteht die Furcht, von einer Flut unregulierter Wahlkampfspenden interessierter Kreise überwältigt zu werden.

Der Supreme Court hatte in einer Grundsatzentscheidung aus dem Jahr 2010 die Schleusen für den Einfluss des großen Geldes auf die Politik geöffnet. Dabei vertrat das Gericht die Ansicht, das Unternehmen das gleiche Recht auf “freie Rede” zusteht, wie den amerikanischen Bürgern. Wenig besorgt zeigten sich die Richter mit der Tatsache, das großes Geld große Lautsprecher kaufen kann, die jede andere Stimme übertönen.

Genau das versuchen Romneys Freunde, die wissen, wie lausig ihr Kandidat ist. Mal sehen wie weit sie damit kommen.

Zurück zu den Vorwahlen: Bei den möglicherweise entscheidenden Vorwahlen in Pennsylvania zog Romney am Montag die Notbremse. Sein Team stoppte eine extrem negative Kampagne gegen Rick Santorum nachdem dieser in seinem Heimatstaat mit Sympathie-Kundegbungen überschüttet wurde. Santorums dreijährige Tochter Bella, die an einer seltenen Chromosomen-Fehldisposition leidet, war über die Ostertage mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Santorum verbrachte die Feuertage am Krankenbett seiner Tochter.

Die Sorge im Team Romney galt zunächst der Gesundheit ihres eigenen Kandidaten, dessen 30-Sekünder bei Erstausstrahlung als denkbar unpassend wahrgenommen wurden.