Der Gotteskrieger Santorum bleibt formal im Rennen und auf dem Wahlzettel in Pennsylvania. Foto: Spang

Nach der Einlieferung seiner Tochter in die Klinik habe die Familie zusammen über die Zukunft gebetet.

Rick Santorum hat überraschend das Handtuch bei den Vorwahlen im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf geworfen. Der erzkonservative Republikaner überlässt damit Mitt Romney das Feld, dem die Nominierung nicht mehr zu nehmen sein wird.

Santorum sprach vor einer Gruppe von Anhängern im historischen Gettysburg in seinem Heimatstaat Pennsylvania. Nach der Einlieferung seiner Tochter Bella ins Krankenhaus habe sich die Familie an einen Tisch gesetzt und zusammen über die Zukunft gebetet. Dabei sei ihm klar geworden, dass er den Wahlkampf an dieser Stelle aussetzen müsse. Nachdrücklich fügte er hinzu: “Wir sind mit unserem Kampf noch nicht zu Ende.”

Der Gotteskrieger bleibt formal im Rennen und auf dem Wahlzettel in Pennsylvania. Er machte keine Anstalten Spitzenreiter Romney zu unterstützen. Sein Wahlkampfmanager John Brabender sagte Reportern nach der 20 Minuten langen Rede, Santorum habe am Morgen mit dem designierten Präsidentschaftskandidaten gesprochen. Die beiden würden in den nächsten Tagen zusammentreffen.

Alle Kräfte gegen Obama bündeln

Romney seinerseits nutzte die Chance, eilend vollendete Tatsachen zu schaffen. Er gratulierte Santorum zu seinem Wahlkampf. Der ehemalige Senator sei ein “begabter und würdiger” Gegner gewesen. “Er hat sich als wichtige Stimme in der Partei und der Nation etabliert.” Jetzt müsse es darum gehen, alle Kräfte gegen Barack Obama zu bündeln.

In den vergangenen Tagen hatten führende Republikaner Santorum zur Aufgabe seiner Kandidatur gedrängt. Rein rechnerisch hatte der Kandidat nur noch eine theoretische Chance an Romney vorbeiziehen.

Der ehemalige Gouverneur aus Massachusetts kann sich nun voll auf die Auseinandersetzung mit dem Präsidenten konzentrieren. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis er die 1144 notwendigen Stimmen zur Nominierung auf dem Republikaner-Parteitag im August zusammen hat.