Stuart Stevens, Mitt Romneys Chef-Stratege, Chef-Reden-Schreiber und Chef-Werbemann. Foto: Spang

Das Problem in Mitt Romneys Wahlkampfteam hat einen Namen: Stuart Stevens. Der 58-jährige Südstaatler hat das Image eines zerstreuten Professors.  

Das Problem in Mitt Romneys Wahlkampfteam hat einen Namen: Stuart Stevens. Der 58-jährige Südstaatler hat das Image eines zerstreuten Professors. Angesichts der Aufgaben, die er gleichzeitig erfüllt wundert das kaum. Er ist Mitts Chef-Stratege, Chef-Reden-Schreiber und Chef-Werbemann. “

Jeder hat zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Hüte auf”, versucht Stevens die Kritik an seiner Überbelastung gegenüber “Politico” herunterzuspielen. Das mag seinem Ego helfen, nicht aber dem Kandidaten, der für die Fehler seines übereifrigen Helfers bitter bezahlt.

In einem Rennen mit einem Amtsinhaber, der mehr als acht Prozent Arbeitslosigkeit zu vertreten hat, sollte Romney mindestens gleichauf liegen. Stattdessen hängt er mindestens drei Punkte hinterher und liegt in fast allen Swing-States zurück.

Pleiten-, Pech- und Pannen-Tour nach London

Stevens hat Romney eigenhändig die Show beim Parteitag in Tampa vermasselt. Statt auf die bestellte Rede bei Bushs ehemaligem Redenschreiber Peter Wehner zuzugreifen, beauftragte er kurzfristig ein anderes Team, bevor er dann zusammen mit Mitt in letzter Minute die Nomminierungs-Rede zu Papier brachte. Dass darin der Dank an die US-Soldaten fehlte und Afghanistan nicht mit einem Wort vorkam, dürfte an dem chaotischen Entstehungsprozess der Rede gelegen haben.

Auf Stevens Mist ist auch die Idee gewachsen, den Kandidaten auf Reisen nach London zu schicken. Eine Pleiten-, Pech- und Pannen-Tour, die Romney alles andere als geholfen hat. Der Sündenbock muss es auch auf sich nehmen, Clint Eastwoods Auftritt nicht geprüft zu haben.

Also alles Stuarts Schuld?

Nicht ganz. Die ultimative Verantwortung in dem Start-Up Unternehmen “Romney-Campaign” trägt der Chef. Warum Mitt Romney eine Gestalt wie den illustren Stevens zu seinem Supermann macht und ihn unbeaufsichtigt machen lässt, bleibt sein Geheimnis. Dumm gelaufen, Mitt.