Delaware, das Steuerparadies für Unternehmen und die Heimat von Vizepräsident Joe Biden.

Während die US-Medien schon ganz auf den Zweikampf zwischen Barack Obama und dem designierten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner Mitt Romney umgeschaltet haben, träumt Wutbürger-Kandidat Gingrich von einem Comeback heute (Di) bei den Vorwahlen in Delaware.

Delaware? Das amerikanische Steuerparadies für Unternehmen, Heimat von Vizepräsident Joe Biden und der Tea-Party-Aufmüpfigen Christine O’Donenell. Ja, die O’Donnell, die mit dem Satz “Ich bin keine Hexe” in einem Werbespot während der Senatswahlen 2010 Wahlkampfgeschichte schrieb.

Gingrich setzt nun auf dieselben Wähler, die der politisch unterbelichteten Möchtegern-Senatorin innerparteilich bei den Vorwahlen zum Sieg über den moderaten Mike Castle verhalfen. Nur um dann vernichtend von dem Demokraten Chris Coons geschlagen zu werden.

Niederlage nicht auszuschließen

Die Tea-Party-Truppen aus Delaware, so Newts Phantasie könnten ihm zu einem Überraschungssieg über den mächtigen Mitt verhelfen und das Rennen damit neu eröffnen. “Wir sind sehr optimistisch”, verbreitet Gingrich-Sprecher R.C. Hammond Optimismus. “Die Wähler in Delware wollen einen konservativen Kandidaten im November”.

Insider halten es durchaus für möglich, das Romney in Delaware eine Niederlage einsteckt. Einflussreiche Konservative in dem Bundesstaat warfen ihr Gewicht hinter den Wutbürger.

Kaum mehr Wahlkampfpersonal

Selbst wenn Newt eine Überraschung schafft, bräuchte er Hexenkraft, um am Ausgang der Nominierung etwaszu ändern. Gingrich hat 4,5 Millionen Dollar Schulden, kaum mehr Wahlkampfpersonal und eine Partei, die fertig werden möchte. Ungeachtet der paar O’donnell-Rebellen in Delaware.

Ganz unbedeutend wäre ein Achtungserfolg jedoch nicht. Wenn Gingrich fünf Siege bei den Vorwahlen erringen kann, hat er das Recht auf dem Wahlzettel des Republikaner-Parteitags in Tampa zu stehen. Und er blamiert den designierten Kandidaten der Republikaner, der bisher noch nicht die notwendige Stimmenzahl von 1144 für die Nominierung gewonnen hat.

Gewählt wird heute übrigens auch in Pennsylvania, der Heimat Rick Santorums, der seit seinem Rückzug von der Bildfläche verschwunden ist. Mal sehen wie Romney hier abschneidet.