Der Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman. Foto: Spang

Wirtschafts-Nobelpreisträger Krugman warnt vor harten Zeiten, falls Romney gewählt wird.

Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman lässt mal wieder aufhorchen. Diesmal als Gast von Satiriker Stephen Colbert. Krugman warnt im “Colbert Report” vor harten Zeiten, die auf die Amerikaner zukommen, falls Mitt Romney ins Weiße Haus gewählt wird.

“Irland ist Romneys Wirtschaftspolitik in der Praxis”, meint der bärtige New York Times Kolumnist. “Die Iren haben große Teile der öffentlichen Bediensteten entlassen, Ausgaben gekürzt und extreme Sparprogramme aufgelegt.” Mit verheerenden Ergebnissen. “Sie haben 14 Prozent Arbeitslosigkeit, 30 Prozent Jugendarbeitslosigkeit, Null Wachstum. Irland ist ein Paradebeispiel für das was Amerika bevorsteht, wenn Romney Präsident wird.”

Kürzlich stellte Romney in Aussicht, Feuerwehrleute, Polizisten und Lehrer zu entlassen

Okay, das mag ein wenig zugespitzt sein. Im Kern hat Krugman aber Recht. Verspricht Romney doch genau das. Kürzlich stellte er in Aussicht, Feuerwehrleute, Polizisten und Lehrer zu entlassen. Auf seiner Webseite erklärt er zum Ziel seiner Politik einer ersten Amtszeit, die Ausgaben der Bundesregierung um 18 bis 20 Prozent zurückzufahren. Wie er das wohl machen will, wenn er sich gleichzeitig dafür stark macht, den aufgeblähten Pentagon-Haushalt ungeschoren davonkommen zu lassen?

In seinem neuen Buch “End This Depression Now” plädiert Krugman dafür, die Fehler der 30er Jahre nicht noch einmal zu wiederholen als die Regierungen auf beiden Seiten des Atlantik die Depression durch eine Sparpolitik zum falschen Zeitpunkt vertieft hätten. “Boom-Zeiten, nicht ökonomischer Einbruch sind der Zeitpunkt für Sparprogramme.”

Satiriker Colbert lockerte das Interview auf, als er sarkastisch anmerkte. “Die Iren können damit umgehen.” Eine Anspielung auf die harten Zeiten, die zu dem anhaltenden Strom an irischen Auswanderern geführt hatten.