Die Altenpflegerin Mihaela Kunst (links) und ihre langjährige Azubi-Begleiterin Elke Suhlry-Brandner: Aus der Zweckgemeinschaft ist eine Freundschaft hervorgegangen. Foto: Horst Rudel

Mihaela Kunst, alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen, hat sich jahrelang mit Mini- und Teilzeitjobs über Wasser gehalten – und dann doch noch eine Ausbildung begonnen. Die Initiative Vera stellt Azubis wie ihr einen Seniorbegleiter zur Seite.

Stuttgart - Mihaela Kunst spricht von Bewohnern – den Begriff Patienten hört sie gar nicht gern. Obwohl die älteren Menschen, um die sich die Altenpflegerin beruflich kümmert, nicht selten bettlägerig sind oder andere schwerwiegende gesundheitliche Einschränkungen haben. Mit der Festanstellung in einer Göppinger Pflegepraxis ist die 42-jährige Frau mit den schwarzen Haaren und dem erfrischenden Lächeln im Traumberuf ihrer Jugend nahe gekommen. „Bereits als junges Mädchen, damals noch in Rumänien, wollte ich Krankenschwester werden“, erinnert sie sich. Weil die Eltern das weit vom Heimatort entfernte Internat aber nicht bezahlen konnten, lernte sie nach der Schule erst einmal Schneiderin.