Minister Lucha (rechts) mit den Chefärzten Gunter Joas und Reta Pelz . Foto: Roberto Bulgrin

Seit der Pandemie haben immer mehr junge Menschen psychische Probleme. Aber die Wartezeiten für eine Behandlung sind lang. Manfred Lucha möchte das ändern.

Ein Alltag ohne Masken, Tests und Kontaktsperren – viele Menschen haben die Pandemie längst hinter sich gelassen. Doch immer mehr Jugendliche und Kinder leiden unter den psychischen Folgen von Lockdowns und Schulschließungen, die sich oftmals erst mit Verzögerung bemerkbar machen. Am Dienstag besuchte der Sozial- und Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Esslingen, um sich vor der Sitzung des Landeskrankenhausausschusses selbst ein Bild zu machen. Die Lage sei dramatisch, so sein Fazit. „Die Zahl der depressiven Kinder und Jugendlichen mit lebensverneinenden Gedanken bis hin zu akuter Suizidalität nimmt zu“, sagte Lucha, „die Krise hat vulnerable Kinder noch verletzlicher gemacht“. Gleichzeitig müssten die Familien monatelang auf eine Behandlung warten. Das sei nicht hinnehmbar. „Man stelle sich vor , dass jemand mit einer gebrochenen Elle acht Monate lang warten muss, bis etwas unternommen wird“, so Lucha, „bei einer gebrochenen Seele mutet man das den Kindern zu.“