Einen solchen Pumptrack wie in Weilimdorf soll es auch auf dem Fasanenhof geben. Foto: Archiv

Das Projekt Soziale Stadt Fasanenhof ist größtenteils abgeschlossen. Als letzte Aktion sollen drei Spielplätze verschönert werden, unter anderem mit einem sogenannten Pumptrack. Am 5. März gibt es dazu eine Bürgerbeteiligung.

Fasanenhof - Wie der Blitz rauscht ein Mountainbiker vorbei. Er tritt energisch in die Pedale, um noch mehr Schwung zu holen und den Hügel möglichst mit voller Geschwindigkeit hinaufzufahren. Oben angekommen hebt er durch den Schwung ab, fliegt ein kleines Stück und setzt dann gekonnt wieder auf der Bahn auf. Weiter geht die wilde Tour und hinein in eine scharfe Linkskurve. Die Rede ist von einem sogenannten Pumptrack – das ist ein asphaltierter Rundkurs mit Hügeln und Kurven. In Stuttgart-Neugereut gibt es so etwas bereits, nun soll auch der Fasanenhof einen bekommen, und zwar im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt.

In der jüngsten Sitzung des Möhringer Bezirksbeirats informierten Anja Neupert vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt sowie Heike Mössner vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung darüber, was geplant ist. Neben dem Pumptrack soll es auch neue Spielgeräte und einen neuen Bodenbelag geben. Das Projekt Soziale Stadt ist nach mehr als zehn Jahren inzwischen beendet; die Verschönerungsmaßnahme der Spielplätze ist also eine Art Nachschlag, um die Sache rund zu machen. Um noch Fördergelder aus dem Topf des Bund-Länder-Programms zu erhalten, muss die Aktion allerdings noch dieses Jahr über die Bühne gehen. Die Zeit drängt.

Eltern und Kinder sollen sich beteiligen

„Was kann man noch Gutes tun im Bereich Spielplätze, mit dieser Frage kam das Stadtplanungsamt auf uns zu“, berichtete Neupert den Bezirksbeiräten. Überlegt haben sich die Planer des Gartenamts Folgendes: Auf der noch freien Wiese am Spielplatz Fasanenhof-Ost soll der geschlossene Rundkurs im Form einer Acht entstehen. Nicht nur für Größere, auch kleinere Kinder mit dem Laufrad oder dem Skateboard sollen diesen nutzen können. „Kinder aller Altersklassen können auf diesem Wegenetz radeln und fahren“, sagte Neupert. Man habe sich ein Modell samt Kostenvoranschlag erstellen lassen, von der Firma, die auch den Pumptrack im Stadtbezirk Neugereut realisiert habe. Rund 60 000 Euro soll das Ganze kosten. „Wir sind überzeugt, dass diese Geschichte keine Modeerscheinung ist, sondern den Kinder lange Zeit gefallen wird“, so Neupert. Sie erinnerte daran, dass es wohl jedem, als er jung war, Spaß gemacht habe, mit einem Gefährt im Gelände zu fahren. „Heute gibt es sowas nun also als Luxus-Ausführung“, sagte sie.

Eine gesonderte Baugenehmigung wird für den Rundkurs nicht benötigt. Allerdings wolle man die Bürger noch an der Planung beteiligen, so die Frau vom Gartenamt. Eine Informationsveranstaltung ist am Donnerstag, 5. März, von 15 Uhr an im Jugendhaus geplant. Eltern und Kinder aus den verschiedenen Einrichtungen des Fasanenhofs wurden dazu eingeladen. Ideen und Anregungen zu den geplanten Ergänzungen und den neuen Spielgeräten sind willkommen.

Spieltürme hätten sowieso saniert werden müssen

Außerdem soll der Belag auf dem Bolzplatz Fasanenhof-West erneuert werden. Dieser war als Ausgleichsmaßnahme für den Neubau der Stadtbahnlinie U 6 entstanden. „Es hat sich aber herausgestellt, dass der Belag nicht besonders toll ist“, erklärte Neupert. Er sei entweder ständig matschig und dreckig oder im Sommer staubig. Man wolle die Situation durch eine neuen Kunststoffbelag verbessern. Die veranschlagten Kosten dafür betragen 115 000 Euro.

Auf dem Spielplatz am Solferinoweg sollen die vorhandenen Spieltürme einer Röhrenrutsche mit verschiedenen Kletteraufstiegen weichen. Die beiden Türme sind marode, bei Kontrollen sei ihnen empfohlen worden, diese zu sanieren oder eben gleich abzubauen, berichtete Neupert. Zudem soll der Kleinkindbereich saniert werden und neue Spielhäuschen bekommen. Dies schlägt mit insgesamt circa 105 000 Euro zu Buche. Die Gesamtkosten betragen rund 280 000 Euro.

Bedenken wegen des Lärms

Der CDU-Bezirksbeirat Fred Wagner lobte die Entwürfe. Man sei in der schönen Situation, aus 08/15-Spielplätzen etwas Besonderes zu machen, sagte er. Er betonte jedoch, dass alles nachhaltig zu machen sei. „Denn wir wissen nicht, wie lange es dauern wird, bis wir wieder so etwas bauen können.“ Er wollte wissen, wie groß der Unterhaltungsaufwand ist und ob die Geräuschkulisse des Pumptracks untersucht worden sei. Petra Leitenberger (Grüne) fragte, ob es möglich sei, den Pumptrack behindertengerecht zu gestalten, sodass ihn beispielsweise auch Rollstuhlfahrer nutzen können. Christian Brugger-Burg (SÖS-Linke-Plus) erinnerte bezüglich der Lärmthematik daran, dass sich die B 27 direkt nebenan befinde. „Lauter können die Kinder auch nicht sein.“ Auch Dieter Bernhardt (SPD) sprach sich für die vorgestellten Maßnahmen aus. „Wir sind auf einem guten Weg. Toll, dass wir noch Geld investieren können.“ Er wies darauf hin, dass der Unterhaltungsaufwand und auch die Geräuschkulisse aktuell schon bestünden, da die Spielplätze ja bereits existieren. Neupert bestätigte dies. Den Kunststoffbelag des Bolzplatzes müsse man zwar reinigen lassen. Dies sei aber auch nicht aufwendiger, als den Platz regelmäßig herrichten zu lassen, was derzeit nötig sei. Der Pumptrack sei pflegeleicht und die neuen Spielgeräten zeichneten sich durch Langlebigkeit aus, sagte sie.

Es werde nicht wesentlich mehr Lärm geben durch die Veränderungen, so Neupert weiter. Von den bereits bestehenden Pumptracks in anderen Stadtbezirken habe es bisher noch keine Beschwerden gegeben. Den Vorschlag von Leitenberger werde sie an den Planer weiterreichen. „Da lässt sich bestimmt was tun.“

Bei der Abstimmung votierten die Lokalpolitiker einstimmig für den Vorschlag des Gartenbaumamts. Die Fertigstellung ist für das zweite Halbjahr 2015 geplant.