Isabel Fezer Foto: StN

FDP-Kandidatin Fezer wird neue Stuttgarter Sozial-Bürgermeisterin - Wölfle geschlagen.

Stuttgart - Im Rathaus der Landeshauptstadt ist am Donnerstag bei einer spannenden Wahl Isabel Fezer (50) von der FDP zur neuen Sozialbürgermeisterin bestimmt worden. Die Entscheidung fiel bereits im ersten Wahlgang. Der von vielen erwartete Losentscheid zwischen ihr und dem Grünen-Politiker Werner Wölfle (57) wegen Stimmengleichheit war nicht notwendig.

Wölfle erlitt seine schwerste politische Niederlage. Der Fraktionschef im Gemeinderat, Landtagsabgeordnete und Stuttgarter Stimmenkönig bei der Gemeinderatswahl 2009 zeigte sich entsprechend enttäuscht. Der Erfolg von Fezer, die zurzeit bei der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin arbeitet und von 1996 bis 2004 bereits Bürgermeisterin mit dem Sozialressort in Radolfzell war, stand auf Messers Schneide.

Das ökosoziale Lager aus Grünen, SPD sowie der Fraktion Stuttgart Ökologisch Sozial und der Linken hatte die Unterstützung von Wölfle erklärt, der selbst wegen Befangenheit nicht mitwählen durfte. Deswegen hätte es maximal 30 Stimmen aufbieten und ein Patt erzwingen können, denn auch das bürgerliche Lager verfügte zusammen mit OB Wolfgang Schuster (CDU) und dem Stadtrat der Republikaner über 30 Stimmen. Am Ende fehlte Wölfle aber eine Stimme aus seinem Lager. Deshalb wird Fezer im September Nachfolgerin von Gabriele Müller-Trimbusch.

Nach Wölfles Niederlage rechnen Beobachter mit einer noch stärkeren Konfrontation zwischen CDU und Grünen. Das bürgerliche Lager hatte ihn wegen seiner Rolle als Gegner des Tiefbahnhof-Projekts Stuttgart 21 abgelehnt. Die Grünen beanspruchten nach ihrem Wahlerfolg 2009 aber das Vorschlagsrecht für einen zweiten Bürgermeisterposten.

Mehr zu den Hintergründen aus dem Rathaus lesen Sie in den Stuttgarter Nachrichten vom 16. Juli.