Schauspielerin Sophie Marceau wird 50 Jahre alt. Foto: EPA FILE

Vom verliebten Teenager zur Femme fatale: Sophie Marceau verkörpert Liebe, Erotik und Sinnlichkeit. Kein Wunder, denn die Leinwandschönheit verführt gern. Nicht nur vor der Kamera.

Paris - Schon als Teenager hat Sophie Marceau den Jungs den Kopf verdreht. In „La Boum - Die Fete“ spielte sie die junge Vic, die sich auf einer Party als 13-Jährige verliebt. Der Film, der 1980 in die Kinos kam, machte die damals gerade 14-Jährige über Nacht zu einem Star. Seitdem hat Marceau über 40 Filme gedreht, in denen sie zahllosen Männern zum Verhängnis wurde. Sie mag das Spiel der Verführung, wie Marceau in einem ihrer Interviews sagte. Sie brauche das Gefühl, bewundert, geliebt und betrachtet zu werden. An diesem Donnerstag feiert die französische Leinwandschönheit ihren 50. Geburtstag.

Marceau hat früh ihre weiblichen Reize eingesetzt. In „Liebe und Gewalt“ schockierte sie im Alter von 18 Jahren mit freizügigen Liebesszenen, in „Abstieg zur Hölle“ steigt sie mit einem viel älteren Mann ins Bett und in „Meine Nächte sind schöner als deine Tage“ bietet sie mit ungestümen Liebesorgien dem Tod Paroli. Auch in dem Abenteuerfilm „D’Artagnans Tochter“ von Bertrand Tavernier tritt mehr ihr Busen zum Vorschein als ihr Schwert.

Sexsymbol und Femme fatale

Obwohl „La Boum 2 - Die Fete geht weiter“ ihren Bekanntheitsgrad steigerte, kaufte sie sich 16-jährig für damals rund eine Million Francs, umgerechnet mehr als 152 000 Euro, aus dem Vertrag für eine weitere Fortsetzung frei. Sie wollte sich in keine Schublade stecken lassen und anspruchsvollere Filme drehen. So trat sie an der Seite von Jean-Paul Belmondo, Gérard Depardieu und Mel Gibson auf, drehte in Amerika und spielte in „James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug“. Als Teenager-Ikone hatte sie sich damit verabschiedet, als Sexsymbol und Femme fatale sich ein neues Image geschaffen. Denn ihr Körper und natürliche Sinnlichkeit blieben ihre Waffen.

Ihre Rundungen haben nicht nur Filmemacher inspiriert. Man brauche Bälle, Reifen und die Brüste von Sophie Marceau singt der französische Chansonnier Julien Clerc in „Assez, Assez“ (Genug, Genug). Und in „Au Ras des Pâquerettes“ (Niveaulos) von Alain Souchon heißt es frei übersetzt: „Ohne die Ballons in unseren Wiegen, die davon geflogen sind, ohne die Brüste von Sophie Marceau, was machen wir, wir bleiben, wir bleiben.“

Provokative Filme

Marceau weiß sich und ihren Körper in Szene zu setzen, vor allem in Cannes. Auf dem roten Teppich des Filmfestivals kokettierte sie mehrmals mit Auftritten, die ihren wohlgeformten Busen offenbarten. Im vergangenen Jahr war ihr Unterhöschen zu sehen, weil der Wind zu heftig mit ihrem hauchdünnen Kleid spielte. Die Paparazzi waren begeistert. Sie fühle sie geschmeichelt, wenn sie für die Männer ein Phantasma bleibe, gestand sie der französischen Frauenzeitschrift „Marie Claire“.

Ihr Privatleben weist so manche Parallele zu ihren Filmen auf. Marceau war blutjung als sie den über 25 Jahre älteren polnischen Filmemacher Andrzej Zulawski kennenlernte. Mit ihm drehte sie provokative und anspruchsvolle Filme wie „Liebe und Gewalt“ sowie „Meine Nächte sind schöner als deine Tage“. Radikale Erotikfilme, die von Liebe und Obsession handeln.

Mit Zulawski führte sie eine über 15-jährige Liaison, aus der 1995 ihr Sohn Vincent hervorging. Im Jahr 2002 kam aus der Beziehung mit dem Produzenten Jim Lemley ihre Tochter Juliette zur Welt. Ab 2007 war sie mit dem Schauspieler Christopher Lambert liiert, den sie 2012 heiratete. Nur zwei Jahre später trennten sich beide wieder.

Keine Liebe ohne Risiko

Allein lebte Marceau nie. Trennungen seien natürlich schmerzlich, aber das sei Teil der Liebe, sagte Marceau in einem Gespräch. Man könne nicht kontrollieren, wie sich eine Beziehung entwickle. Ihr Motto: Keine Liebe ohne Risiko.

Marceau stammt aus einer Arbeiterfamilie. Mit „La Boum“ hat sie sich in die Herzen der Franzosen gespielt, auch in das des ehemaligen Präsidenten François Mitterrand. Der Sozialist nahm die Schauspielerin 1993 auf einen Staatsbesuch nach Südkorea mit. Heute schmückt ihr Gesicht landesweit die Rathäuser. Denn im Jahr 2012 wurde sie als Vorbild für die Büste der Nationalfigur Marianne gewählt - Frankreichs Symbol für Freiheit.