Zwei der drei Angeklagten haben zum Prozessauftakt am Landgericht Ellwangen ihre Gesichter verdeckt. Foto: dpa/Stefan Puchner

Im Fall der Sontheimer Dreifachmorde schildert die Tochter den Hauptangeklagten als brutalen Despoten. Die Worte des Vaters seien Gesetz gewesen. Als Kind sei sie von ihm missbraucht worden, berichtete die heute 35 Jahre alte Verkäuferin - unter Tränen und ohne ihren Vater auch nur einmal anzuschauen.

Ellwangen - In dieser Familie fragt man wohl besser nicht zu viel. Denn das Wort des sizilianischen Vaters ist Gesetz. Im Mehrfachmord-Prozess gegen Dario M. (55) und seine Söhne Piedro (33) und Alessio (31, alle Namen im Text erfunden) hat am Donnerstag Maria M., die Tochter des Hauptangeklagten vor dem Landgericht Ellwangen ausgesagt. Die 35-Jährige schildert ihren Vater als Despoten, der seine Kinder von klein auf bis ins Erwachsenenalter terrorisiert, misshandelt und kontrolliert hat. Zweimal sind in Marias Leben von heute auf morgen Männer verschwunden nach Treffen mit Dario M. Warum? Wohin? „Stell nicht so viele Fragen“, sagt der Vater.