Eigentlich wollte die Mutter ihren Sohn mit dem Pony nur fotografieren, doch dann biss das Tier offenbar zu. Foto: privat

Beim Besuch des Sonnenhofs in Remseck (Kreis Ludwigsburg) ist ein Bub von einem Pony gebissen worden. Die Mutter will den Fall zur Anzeige bringen. Wie reagiert der Betreiber des Streichelzoos?

Ein dreijähriges Kind ist am Sonntag in Remseck am Neckar (Landkreis Ludwigsburg) im Streichelzoo Sonnenhof offenbar von einem Pony verletzt worden. „Mein Sohn hat das Tier total liebevoll gestreichelt, ich wollte ein paar Fotos davon machen“, erzählt die 39 Jahre alte Mutter aus Stuttgart. Dann habe das Tier plötzlich zugebissen. „Das Pony hat meinen Sohn einen Meter in die Höhe gerissen – mit dem Maul. Ich musste ihn wegreißen“, erzählt sie entsetzt. Die Bissspuren am Bein seien deutlich sichtbar.

Mit ihrem Sohn sei sie noch am Abend ins Krankenhaus gegangen. Ein Arzt habe von Quetschungen gesprochen. Sie wende sich mit dem Vorfall nun an unsere Zeitung, um andere Eltern vor möglichen Tierbissen zu warnen. Vor Ort habe sie sich nicht ausreichend ernst genommen gefühlt, auch deshalb will sie nun Anzeige gegen den Halter des Sonnenhofs erstatten.

„Passiert schon mal“, so der Chef des Hofs

Wie reagiert der Halter auf die Vorwürfe? „Wir haben Tiere auf unserem Hof, dass eines beißt, passiert schon mal“, sagt Lutz Hörr, der den Hof in vierter Generation führt. Die beiden Ponys im Gatter lebten bereits seit fünf Jahren auf dem Hof, ernsthafte Probleme habe es nie gegeben. Er habe sie nun umgruppiert, Besucher hätten nun keinen Zugang mehr zu den beiden Tieren. „Dass Menschen wegen eines so lapidaren Vorfalls die Zeitung kontaktieren, finde ich gehässig“, erklärt er. Verständnis habe er dafür nicht, zumal er der Mutter auch einen Kühlakku gegeben und gleich geholfen habe.

Auf dem Sonnenhof gibt es neben Ponys auch noch weitere Tiere. Foto: Werner Kuhnle

Vor zwei Jahren stand der Hof schon einmal in der Kritik. Damals nahm das Veterinäramt dem Betrieb sechs Schafe und drei Lämmer weg, weil die Tiere bei einer unangekündigten Kontrolle in einem sehr schlechten Ernährungszustand angetroffen worden waren. Die entsprechende Anzeige war damals von der Tierrechtsorganisation Peta ausgegangen. Lutz Hörr sprach damals von einem Wurmbefall, die Tiere seien schwer krank gewesen. Der damalige Tierpfleger soll ersetzt worden sein.