Immer noch aktiv und überzeugend: Graham Nash (li.) und David Crosby Foto: dpa/Martial Trezzini

Mitte des Jahres will der Woodstock-Veteran Graham Nash eigentlich nach Stuttgart kommen. Mit unseren Hörtipps kann man sich schon mal vorbereiten. Und diese Songs für die Ewigkeit lohnen auch dann, wenn Nash seinen Auftritt noch länger hinausschieben muss.

Stuttgart - Früher war auch die Musik viel schöner, sagen die etwas betagteren Popfans gerne. Und jüngere antworten dann: „Alles klar, Boomer.“ Zu den Musikern, die man aus solchen Nicht-Dialogen unbedingt heraushalten sollte, gehört der 1942 im britischen Lancashire geborene Woodstock-Veteran Graham Nash.

Der Mann hat Musikgeschichte mitgeschrieben: Er war Teil der britischen Beat-Welle der 60er Jahre und Mitbegründer der Band The Hollies. Auf einer US-Tour 1966 traf er auf David Crosby und Stephen Stills, später auch auf Neil Young. Im Trio und im Quartett wurde Nash zu einem der größten musikalischen Einflüsse auf die Hippie-Bewegung und andere junge Menschen auf der Suche nach alternativen Lebensformen.

In den USA lebt er, von Donald Trump hält er wenig, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung gerade bekannt hat.

Lesen Sie hier mehr über die Begegnung mit Graham Nash.

Geplant hat er eine Tour, die ihn Mitte des Jahres auch nach Stuttgart ins Theaterhaus führen soll – falls dann wieder Konzerte erlaubt sind. Bis dahin kann man sich als Einsteiger ja mal in sein Werk hineinarbeiten – oder als alter Hase eine Bekanntschaft auffrischen. Wir haben mal 5 Hörtipps zusammengestellt.

Immigration Man (Graham Nash, David Crosby)

Heute so wie vor 50 Jahren: Nashs Ballade über seine Drangsalierung bei der Einreise in die Vereinigten Staaten wirkt wie ein Fanal für all das, was nach 9/11 geschah.

Carrie Anne (The Hollies)

Erst 1995 verriet Nash, dass „Carrie Anne“ in Wirklichkeit von Marianne Faithful, Mick Jaggers damaliger Flamme, handelte . Wurde auch ohne diese Info zu einem gewaltigen Pop-Hit.

Chicago (Graham Nash)

Auf seinem Solodebüt von 1971 platzierte Nash einen ikonischen Protestsong über die infame 1968er Democratic National Convention, bei der Demonstranten von den Sicherheitskräften hart angegangen wurden.

„Teach Your Children“ (Crosby, Stills, Nash & Young)

Ursprünglich für The Hollies geschrieben, nahm Nash diesen Song später mit seinen neuen Kumpels auf. Sie erschufen einen Klassiker der Hippie-Bewegung.

Our House (Crosby, Stills, Nash & Young)

Ein Manifest an die Magie des Alltags: Mit „Our House“ schrieb Graham Nash 1969 ein Lied über sein häusliches Leben mit Joni Mitchell und ihren beiden Katzen in Laurel Canyon.