Wer hat an der Uhr gedreht: Am Sonntag wird auf Sommerzeit umgestellt. Foto: dpa

Mancher fühlt sich nach der Zeitumstellung, als hätte er einen Jetlag, andere finden das Uhren umstellen einfach nur mühsam und überflüssig. Eine Mehrzahl der Deutschen hat ihre Probleme mit der Zeitumstellung.

Berlin - Fast drei Viertel der Menschen in Deutschland sind gegen die Zeitumstellungen in Frühjahr und Herbst. 73 Prozent der Befragten halten die Zeitumstellung für überflüssig und sind dafür, dass sie abgeschafft wird. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit, die veröffentlicht wurde.

Damit stieg die Zahl der Gegner im Vergleich zum Jahr 2013 um 4 Prozentpunkte. 26 Prozent halten die Zeitumstellung dagegen für sinnvoll (2013: 29 Prozent).

An diesem Sonntag werden die Uhren um 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr eine Stunde vorgestellt. Die Nacht ist damit eine Stunde kürzer. Am 25. Oktober 2015 endet die Sommerzeit dann wieder.

27 Prozent der Befragten sagen auch, dass sie bereits einmal Probleme mit der Zeitumstellung hatten. Das traf mehr Frauen (32 Prozent) als Männer (23 Prozent). Besonders häufig klagten die 45- bis 59-Jährigen über Beeinträchtigungen (36 Prozent). Im Rahmen der Umfrage wurden in der ersten Februarhälfte 1001 Menschen befragt.

Viele fühlen sich müde und schlapp

Von denjenigen, die Probleme mit der Zeitumstellung hatten, fühlten sich viele müde oder schlapp (75 Prozent) und hatten Einschlafprobleme oder Schlafstörungen (62 Prozent). 36 Prozent konnten sich den Ergebnissen zufolge schlechter konzentrieren, während 31 Prozent sich gereizt fühlten.

"Früher aus den Federn, später ins Bett - die Zeitumstellung ist vergleichbar mit einem kleinen Jetlag. Bei vielen wirkt sich das vermeintlich unbedeutende Drehen an der Uhr spürbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus", erklärte DAK-Ärztin Elisabeth Thomas das Ergebnis. Ihr Tipp: "Frische Luft, bewusste Entspannung und Gelassenheit sind die besten Mittel, um möglichst schnell wieder in den Takt zu kommen."

Die Zeitumstellung kann auch Folgen für Arbeitgeber haben: Nach Angaben der DAK meldeten sich im vergangenen Jahr an den drei Werktagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit 15 Prozent mehr DAK-Versicherte krank als an vergleichbaren Arbeitstagen. Dabei fielen vor allem die 45- bis 59-Jährigen (17 Prozent) aus.

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und CSU-Europagruppenchefin Angelika Niebler starteten unterdessen einen neuen Vorstoß gegen die Zeitumstellung. In der Bevölkerung gebe es eine breite Mehrheitsmeinung, den zweimaligen Wechsel pro Jahr zu streichen, erklärten die CSU-Politikerinnen unter Berufung auf eine selbst initiierte Umfrage. Aigner und Niebler räumten ein, dass eine Abschaffung der Zeitumstellung nur europaweit sinnvoll wäre.