Kühe, Maschinen, Rasen-Trucks: Das Sommerfest des Biohofs Bodemer in Ehningen zieht – Regenschauern zum Trotz – zahlreiche Besucher an.
Der Biolandhof Bodemer liegt weit hinter Ehningen, inmitten von Feldern und Wiesen, zur Seite der Kreisstraße 1000, die von Ehningen nach Dagersheim führt. Die meisten Autos, die diese Strecke befahren, biegen ab, am letzten Samstag, Sonntag im Juli 2025 – denn wieder hat der Biohof geöffnet, wieder ist Sommerfest dort, und die Menschen strömen herbei, obschon das Wetter nicht immer schön ist.
Wie viele Menschen es sind – Jochen Bodemer, Inhaber des Hofes, vermag es nicht einmal zu schätzen.
Zwei Hektar Wiese werden zum Parkplatz
Der Hof ist offen, eine große Scheune lädt die Gäste ein, sich niederzulassen. Sie werfen Blicke auf einzelne Elemente des landwirtschaftlichen Betriebes, gehen an Ständen vorbei, betrachten Rinder. Jochen Bodemer bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Fläche von rund 80 Hektar. Sein Hof selbst umfasst etwa 1,5 Hektar, und die Wiese, die hinter ihm liegt, misst etwa zwei Hektar. Sie dient als Parkfläche, sie ist randgefüllt mit Autos. Viele Besucher des Hoffestes kommen zudem auch zu Fuß.
Biolandhof ist der Bodemer Hof schon seit 1989. Jochen Bodemers Eltern stellten den Betrieb um. Der Hof zieht Angus-Rinder, produziert Getreide, Kartoffeln, Kleegras, besitzt Streuobstwiesen, verkauft im Herbst Kürbisse direkt an der Straße, verarbeitet und verkauft Brennholz aus den Wäldern um Ehningen und bietet, außerhalb der eigenen Grenzen, Dienstleistungen wie Mäh- und Fällarbeiten an, betreibt eine Solaranlage.
All das sind Schauwerte beim großen Sommerfest – die Menschen gehen über das Gelände, recken die Köpfe, die Kinder vor allem, um über den Zaun auf die tiefbraunen Rinder spähen zu können, die da stehen, gemütvoll kauend. Die Gäste besuchen die umfangreiche Ausstellung großer landwirtschaftlicher Maschinen, fast alle im Eigentum des Hofes. Sie schauen zu, wie das Holz gemacht wird. Sie blicken in die Ställe. Sie gehen hinaus aufs Feld und fahren dort den Rasen-Truck-Parcours auf den Rasen-Trucks, die Kathrin Dengler mit ihrer Firma in Altensteig und Hildrizhausen vertreibt: Kinder und Erwachsene, die auf sehr kleinen Traktoren jubelnd um die Kurven ziehen.
Musik gibt es beim Sommerfest bewusst nicht
Vor allem aber sind sie gekommen um zu essen und zu trinken. Auf dem Bodemer Biohof gibt es leckere Speisen – Rindergeschnetzeltes natürlich, aber auch den sehr beliebten Maultaschenburger mit Laugenweckchen und Kraut, alles aus eigener Erzeugung. Es gibt Bauernhof-Eis, es gibt „Waffeln am Stiel“ und frischen Kuchen mit Sahne.
Außerdem finden sich am Hof viele Stände befreundeter Händler, die Kinderspielzeug, Räucherwaren, Hundeleinen und anderes feilbieten. Oder leckeren Büffelkäse.
Musik gibt es nicht. Eine Kapelle hat Jochen Bodemer noch nie eingeladen. Seit rund zehn Jahren veranstaltet er sein großes Hoffest, meist im Sommer, manchmal im Herbst. „Wir möchten den Betrieb präsentieren und vor allem Familien die Gelegenheit geben, einen schönen, ruhigen Tag auf dem Bauernhof zu verbringen“, sagt er.
Regen regt den Landwirt nicht auf
Viele zusätzliche Helfer unterstützen den Hof dabei. Nur das Wetter spielt nicht immer mit – am Samstag gegen 13.30 Uhr, am Sonntag zur Mittagszeit kamen die Schauer. Der Landwirt zuckt die Schultern, sagt: „Das ist vielleicht nicht so erfreulich, aber wenn man sein Geschäft mit der Natur macht, dann steckt das halt drin.“
So viele Besucher wie in anderen Jahren sind möglicherweise nicht gekommen, auf den Bodemer Biohof, an Samstag und Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr – aber Jochen Bodemer nickt: „Zufrieden sind wir doch.“