Kanzlerin Merkel und Ministerpräsident Kretschmann vor der Räumung bei der Stallwächterparty in Berlin Foto: dpa

Einmal im Jahr veranstaltet die baden-württembergische Landesvertretung in Berlin ein großes Sommerfest. Auch die Kanzlerin war bei der so genannte Stallwächterparty dabei. Doch kaum hatte sie die Feier verlassen, musste das Gebäude geräumt werden.

Berlin - Während der sogenannten Stallwächterparty in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin ist am Donnerstagabend ein Rauchalarm ausgelöst worden. Die Gäste wurden über eine elektronische Ansage gebeten, das Gebäude zu verlassen. Nach ein paar Minuten wurde der Alarm aufgehoben und die Leute konnten zurück.

Ein Sprecher der Landesvertretung sagte, ein Rauchmelder habe ein Signal gegeben. Ob es sich um einen blinden Alarm handelte, war zunächst unklar. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die an der Feier teilgenommen hatte, hatte das Gebäude zum Zeitpunkt des Alarms gerade verlassen. Auch Gastgeber Ministerpräsident Winfried Kretschmann war vor Ort. Zudem waren 1500 Gäste aus Politik, Diplomatie und Medienwelt erwartet. Die Räumung des Gebäudes geschah laut Augenzeugenberichten ohne Aufregung.

Die Stallwächterparty wird diesmal zum 55sten mal gefeiert. Sie war im August 1964 in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn mit einem spontanen Grillfest in der Landesvertretung gegründet worden, als ein Fest für diejenigen, die in den Parlamentsferien gewissermaßen „Stallwache“ halten. Mittlerweile hat sich das Event zu einem der größten politischen Sommerfeste entwickelt. Die Kosten betragen fast eine Viertelmillion Euro, doch am Landesetat bleibt nur ein kleiner Bruchteil hängen, den Löwenanteil tragen mit Geld und Sachspenden rund 50 Sponsoren, deren Namen die Staatskanzlei auf ihrer Website veröffentlicht. Die Liste reicht von der Allgäuer Emmentalerkäserei Leupholz über die Edelbrennerei Wurth bis hin zur Universität Hohenheim.