Im Aktivpark Bergheide wurde am Sonntag ausgelassen gefeiert. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Kinderhelden betreuen 500 Kinder aus bildungsfernen Familien und mit Migrationshintergrund. Dabei geht es nicht nur ums Lernen, sondern um neue Erfahrungen.

Helden sind sie alle: die Kinder, ihre Mentoren und das Team um Kinderhelden-Geschäftsführer Ralph Benz. Ein Schuljahr geht zu Ende, in dem die Lerntandems gemeinsam nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen geübt, sondern auch die Stadt erkundet und abseits des Schulalltags neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt haben. Das wurde am 17. Juli gemeinsam im Aktivpark Bergheide gefeiert – mit Wasserbomben werfen, Graffitisprayen, Porträts malen und Klettern. Zu diesem ersten Sommerfest nach zwei Jahren Coronapause kamen weit mehr Lerntandems als erwartet, um ausgelassen zu feiern.

Gemeinsam einen Vulkan gezündet

„Die Mentoren sind ja keine Nachhilfelehrer. Es geht vielmehr um das Brücken bauen zwischen den Generationen und den Kulturen“, charakterisiert Ralph Benz die Idee, die hinter der gemeinnützigen Organisation steckt. „Wir machen gerade einen Schwimmkurs“, berichtet beispielsweise Annegret Lutzeyer. Sie ist seit 2015 Mentorin und hat einen Schützling, der die fünfte Klasse besucht. Der Junge experimentiert leidenschaftlich gerne. Das Tandem war im Science Center Experimenta in Heilbronn und bei einem Technikevent an der Uni. Ohne seine Mentorin hätte der Junge diese Möglichkeiten nie kennengelernt. „Und einen Vulkan haben wir auch schon zusammen gezündet“, verrät diese schmunzelnd – und dank ihrer Hilfe spricht er jetzt auch gut Deutsch.

„Hilfe für den Nachbarn“ unterstützt die Arbeit

Die Kinderhelden unterstützen in Stuttgart rund 500 Kinder, die meisten davon im Grundschulalter. Alle kommen aus bildungsfernen Familien oder haben einen Migrationshintergrund. Vermittelt werden sie von den Lehrkräften an den 14 Schulen, mit denen die Kinderhelden kooperieren. Zwei davon sind weiterführende Schulen, denn gerade beim Übergang wird besondere Unterstützung benötigt, betont Benz.

„Hilfe für den Nachbarn“, die Spendenaktion der Stuttgarter Zeitung, hat die Kinderhelden wegen ihres wertvollen Beitrags für mehr Chancengleichheit mit einer Großspende unterstützt. Damit wurde das Grundschulprogramm „Ich kann’s“ gefördert. Hierbei geht es um die Lesekompetenz der Kinder, denn das Textverständnis ist der Schlüssel für den Erfolg in allen Fächern. Wer Mentor werden will, findet die Informationen unter: https://www.kinderhelden.info