An manchen Stränden Teneriffas sind Sandskulpturen und Burgen verboten. Foto: dpa

Ein Ort an der Costa Brava verbietet Sex am Strand, in Teneriffa sollte man besser keine Sandburgen bauen. Rund ums Mittelmeer gelten viele Verbote für Touristen. Wie bieten einen Überblick – damit es nicht teuer wird.

Rom/Madrid - Keine Ansage mehr vom Chef, kein Wohnungsputz zu Hause, kein Wochenendeinkauf im Supermarkt: Der Urlaub verspricht die große Freiheit von den lästigen Fesseln des Alltags. Weit gefehlt: denn wo ein feinsandiger Strand ist, ist ein Verbot oft nicht fern. Wer jetzt in Spanien, Italien oder Frankreich seine Zehen ins Wasser hält, sollte sich besser informieren. Sonst könnte es teuer werden. Es folgt eine Übersicht von Verboten rund ums Mittelmeer.

1. Sexverbot

Zu viel Sonne, zu viel Alkohol und viel zu viele Hormone im Spiel: Spanische Ferienorte versuchen seit Jahren, die katholische Tradition des Landes mit der Libido mancher Urlauber in Einklang zu bringen. Bei manchen sehr frisch miteinander verbandelten Pärchen soll es ja schon vorgekommen sein, dass man gemeinsam nicht mehr die Zeit fand, ein Hotelzimmer aufzusuchen und sich lieber am Strand oder in einer historischen Altstadtgasse vergnügte. In Tossa de Mar an der Costa Brava ist es strikt untersagt, am Strand Sex zu haben. Dies verstoße gegen das Recht der Bürger auf eine „optimale Nutzung“ des Strandes. Seit einigen Jahren sind auch Junggesellenpartys verboten.

2. Burgenbauverbot

Strandkorb bezahlen und die Kinder den ganzen Tag nicht mehr wiedersehen, weil sie riesige Sandburgen mit Muscheln dekorieren? Funktioniert am Nordseestrand, aber besser nicht auf Teneriffa. Oder dort nur nach Nachfrage. An mehreren Stränden der Ferieninsel sollte man keine größeren Sandburgen oder Figuren bauen, sonst wird man zur Kasse gebeten. Das Verbot gelte aus „ästhetischen Gründen“.

3. Pinkelstopp

Im Schwimmbad wird das Problem mit Chlor gelöst, im Meer kann man nur darauf hoffen, dass die schiere Wassermasse die Grundreinigung übernimmt: Für einige Badegäste gilt in beiden Fällen – Wasser und Wasser lassen. Wer ins Wasser pinkelt, sollte sich in der spanischen Gemeinde Lepe besser nicht erwischen lassen, denn dort ist das Pinkeln im Meer seit 2012 verboten. Wer es dennoch tut, dem droht eine Geldstrafe von bis zu 750 Euro. Ob diese mehr als symbolischen Wert hat, darf bezweifelt werden. Wer will das Verbot ernsthaft kontrollieren?

4. Steinsammelverbot

Es leuchtet ein, dass man aus dem brasilianischen Regenwald besser keinen Affen mit nach Hause nehmen sollte. Sonst droht spätestens am Zoll Ärger. Ähnlich verhält es sich weltweit mit Kulturgütern. So ist es in Griechenland strikt verboten, in antiken Stätten Steine mitzunehmen. Die Griechen können pingelig sein – auch bei augenscheinlich weniger antikem Gestein. Wer erwischt wird, lernt im schlimmsten Fall eine Polizeistation von innen kennen – und darf dort übernachten, bis die Archäologen in einem Gutachten bestätigen, dass der Stein wertlos ist.

5. Seifenverbot

Manche Urlaubsregionen verwandeln sich, sobald die Saison beginnt: In Benidorm an der spanischen Costa Blanca, steigt die Zahl der Bewohner im Sommer von knapp 70 000 auf eineinhalb Millionen Menschen an. Das hat Folgen für die Umwelt. Damit die Belastung nicht noch weiter steigt, ist es verboten, sich selbst oder seine Küchengeräte im Meer zu reinigen. Weiter auf der Verbotsliste: auf dem Strand schlafen, Strandtennis und andere „störende Sportarten“ spielen.

Lesen Sie hier, wie es um Reisewarnungen und Sicherheitshinweise in Urlaubsländern steht.