Das macht richtig Spaß: Waldheim-Kinder im Feuerbacher Tal. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Noch gibt es freie Plätze in vielen der 30 Waldheime in Stuttgart. Dringend wird noch Betreuungspersonal gesucht. Dann könnten auch noch mehr Kinder und Jugendliche aufgenommen werden.

Die grünen Punkte werden weniger auf der Übersichtskarte der Stuttgarter Waldheime. Sie zeigen, in welchem Heim zu welcher Zeit es noch freie Plätze gibt. Wer seine Kinder zwischen sechs und 14 Jahren also für solch eine stadtnahe Freizeiteinrichtung in der Zeit der Sommerferien anmelden möchte, sollte nicht mehr allzu lange warten. Die drei Betreiber dieser Heime – die Arbeiterwohlfahrt (Awo) sowie die katholische und die evangelische Kirche – machen viel Lust auf dieses Angebot: „Die letzten beiden Jahre waren sehr schwierig aufgrund der Corona-Auflagen“, so Julia Thoma von der Awo, „aber jetzt können wir wieder viele gemeinsame Aktivitäten anbieten“. Und die dazu erforderlichen Corona-Schutzmaßnahmen haben sich dazu auch schon eingespielt, so Thoma.

Wartelisten in einigen Heimen

Was den drei Betreibern aber Sorge bereitet: Es fehlt an Betreuern. Das bedeutet: Wenn in verschiedenen Heimen die eine oder andere Woche jetzt schon ausgebucht ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass die maximale Belegungszahl durch die Kinder schon erreicht ist. Es könnten also durchaus noch mehr Kinder und Jugendliche kommen, wenn es auch die entsprechenden Betreuer dazu gäbe. Die Hoffnung bleibt bei den Betreibern, dass sich auch jetzt noch kurzfristig einige Betreuer melden, die gerne mit Kindern im Freien aktiv sind. Deshalb gibt es auch Wartelisten für Kinder und Jugendliche in einzelnen Heimen.

Anja Stark vom evangelischen Kirchenkreis ist federführend bei der Anmeldung zu den 30 Waldheimen in Stuttgart. Sie erkennt auch, dass sich durch Corona die Dinge noch nicht so eingespielt haben wie zuvor. „Wer einmal in einem bestimmten Waldheim war, der geht da gerne wieder dahin zurück“, weiß sie aus Erfahrung. Das gilt für die Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre, das gilt für die ehrenamtlichen Helfer, die für die Betreuung geschult werden. Willkommen sind aber auch Helfer in den Küchen. Denn zum Service für die jungen Waldheimgäste gehören vier Mahlzeiten, die vor Ort frisch zubereitet werden. „Manche melden sich da auch gleich bei ihrem favorisierten Waldheim an.“ So hofft Stark darauf, dass auch auf diesem Weg noch einige Hilfskräfte zusätzlich kommen.

Busservice zu den Tagesfreizeiten

Hier stehen die Chancen noch gut, einen Platz zu bekommen: Im evangelischen Waldheim Degerloch in der Epplestraße sind noch in den ersten fünf Wochen Plätze frei, ebenso im Möhringer Weidachtal und in Sillenbuch. In Vaihingen gibt es noch Plätze in der vierten und in der fünften Woche. Andere sind schon weitgehend ausgebucht. Aber nachzufragen lohnt sich immer noch. Denn die Erfahrung zeigt, dass jedes Heim seinen eigenen Interessentenkreis hat. Das ist ja auch logisch: Wer in Bad Cannstatt lebt, interessiert sich für einen Platz etwa in der Lerchenheide und nicht in Degerloch oder Feuerbach. Und umgekehrt gilt dasselbe. Denn dies sind Tagesfreizeiten, abends geht es wieder zurück zu den Eltern. Einige Waldheime bieten einen Busservice an, der bestimmte Plätze in den Stadtteilen anfährt, die jungen Gäste im Heim abliefert und sie nach dem Abendessen wieder zurückbringt.

Vier gemeinsame Mahlzeiten

So sieht ein typischer Tag in einem Waldheim aus: Als Erstes gibt es ein gemeinsames Frühstück. Danach ist Zeit für Spiel, Sport, Musik- und Bastelangebote, Aktivitäten im Wald und Ausflüge in die nähere Umgebung. Da werden die Kinder in altersgerechte Gruppen eingeteilt. Die Angebote in den Gruppen werden ergänzt durch gemeinsame Angebote wie Feste, Sportwettkämpfe, Darbietungen und Besuchstage für Eltern. Der Waldheimtag endet mit dem Abendessen. Damit die vielen Angebote die Kinder nicht überfordern, sind feste Ruhepausen vorgesehen. Bei den vier Mahlzeiten werden die Essgepflogenheiten anderer Religionen und Kulturen respektiert.