Die letzte Abkühlung war dank der Saisonverlängerung im Freibad in Möhringen möglich. Die Mitarbeiter der Bäderbetriebe wechseln nun in die Schwimmhallen. Foto: Lichtgut/Willikonsky

Trotz anhaltender sommerlicher Temperaturen haben die Freibäder in Stuttgart nun alle geschlossen. Die Stadt zieht positive Bilanz. Doch wäre auch eine weitere Verlängerung der Freibadsaison noch möglich?

Stuttgart - Bei strahlend blauem Himmel und Temperaturen von bis zu 30 Grad genossen die Besucher der Stuttgarter Bäder in der vergangenen Woche die letzte Möglichkeit in diesem Jahr, sich in den Freibädern abzukühlen. Dass wegen der anhaltenden Hitze in diesem Sommer viele Menschen auf der Suche nach Abkühlung in die Freibäder strömten, zeigt sich auch in der Bilanz der Bäderbetriebe Stuttgart.

Eigentlich sollte die Freibadsaison bereits am 9. September enden. Doch aufgrund der guten Wetterprognosen über dieses Datum hinaus hatten sich die Bäderbetriebe Stuttgart dazu entschlossen, die Badesaison im Freibad Möhringen und im Höhenfreibad Killesberg zu verlängern. Bis einschließlich 16. September blieben die beiden Bäder bei spätsommerlichen Temperaturen von bis zu dreißig Grad geöffnet.

„Die Verlängerung hat sich definitiv gelohnt“, sagt Jens Böhm, der Pressesprecher der Bäderbetriebe Stuttgart. Obwohl die Schulferien bereits zu Ende waren, sind seit dem Zeitpunkt der Saisonverlängerung noch etwa 50 000 Besucher hinzugekommen. Insgesamt besuchten in dieser Saison mehr als 780 000 Personen die fünf Stuttgarter Freibäder. Im Vergleich zum Vorjahreswert bedeutet das eine Steigerung von 23,83 Prozent. Die meisten Besucher, mehr als 218 000, kamen in diesem Jahr ins Freibad Rosental.

Rekordsommer 2003 nicht geknackt

„Es handelt sich um eine sehr erfreuliche Saison“, sagt Jens Böhm. Zwar komme die Saison bei weitem nicht an den Rekordsommer von 2003 heran – damals besuchten etwa eine Millionen Menschen die Stuttgarter Freibäder. Man bewege sich mit der diesjährigen Saison trotzdem im vorderen Drittel seit Beginn der Aufzeichnungen.

Obwohl nun auch in dieser Woche Temperaturen von bis zu 30 Grad vorhergesagt sind, wird die Freibadsaison nicht noch einmal verlängert. „Wir planen unseren Personaleinsatz bereits Anfang des Jahres, deshalb sind wir nicht so flexibel“, sagt Böhm. Als vor etwa zwei bis drei Wochen die Entscheidung zur Verlängerung der Saison gefallen war, sei noch nicht absehbar gewesen, dass es auch in der dritten Septemberwoche noch so warm bleiben würde. „Wir können dann nicht von heute auf morgen Personal einplanen“, sagt Böhm. Die Verlängerung um eine Woche ist dagegen eine Option, die von vorneherein eingeplant gewesen war.

„Außerdem ist die Arbeit in den Bäderbetrieben aufgrund der Aufsichtspflicht gegenüber der Schwimmer sehr personalintensiv“, sagt Böhm. Aufgrund des warmen Sommers war das Personal in den Stuttgarter Freibädern in dieser Saison stark eingespannt. Bei den dünnen Personaldecken der Bäderbetriebe müsse man den Mitarbeitern auch Zeit einräumen, um Überstunden abzubauen. Zudem sei das Personal nun auch für die Arbeit in den Hallenbädern eingeplant. Wegen der Verlängerung der Freibadsaison war die Öffnung der Hallenbäder in Cannstatt und Plieningen bereits auf den 20. beziehungsweise 21. September verschoben worden.

Unfallfrei durch die Saison

Im Freibad Möhringen ist es in dieser Saison trotz des guten Wetters verhältnismäßig ruhig zugegangen. „Weil es in diesem Sommer über einen so langen Zeitraum warm war, haben sich die Besucher gut verteilt“, erzählt Valeska Jung, die am Eingang die Eintrittskarten verkauft. Einen zu großen Ansturm oder lange Schlangen am Eingang habe es daher nicht gegeben.

Jung berichtet von einem ruhigen Sommer mit angenehmen Badegästen. Das bestätigt auch Martha Seibert, die seit 22 Jahren Fachangestellte bei den Bäderbetrieben Stuttgart ist und seit etwa zehn Jahren im Möhringer Freibad arbeitet. „Es lief alles wunderbar“, sagt sie. Drei Fachkräfte und drei Rettungsschwimmer seien im Bad für die Sicherheit der Gäste zuständig. Schwierigkeiten oder gar Unfälle habe es in dieser Saison erfreulicherweise nicht gegeben.

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