Carolin Lauster Foto: Georg Linsenmann

Carolin Lauster vom Musikverein Hofen strebt nach einer Solo-Karriere in der Pop-Musik.

Stuttgart-Hofen - Ich habe immer gesungen, einfach immer. Im Kindergarten bin ich nur geblieben, weil die Erzieherin eine Gitarre fürs Singen hatte“, erzählt Carolin Lauster vom Musikverein Hofen. Kein Wunder, dass der kleinen Nachtigall empfohlen wurde, es beim Kinderchor der Staatsoper zu probieren. Also singt und spielt sie dort seit ihrem siebten Lebensjahr: „Da bin ich jetzt zwei Drittel meines Lebens“, sagt die 21-Jährige. Schnell hat sie kleine Soli bekommen, etwa den Spatzen in der Kinderoper Brundibàr: „Die lustigen Rollen liegen mir besonders.“ Im Chor ging es ins große Repertoire, auf die große Bühne. Mit einer langen Liste an Produktionen, bis hin zu Wagners Parsifal. Erst am Vortag hat sie in der Tosca noch die kleine Solopartie des Hirten gesungen.

Zuletzt aber hat sie das „sehr reduziert“. Weil sie schon länger ein anderes Ziel verfolgt: eine Solo-Karriere als Sängerin, verbunden mit einem Genrewechsel hin zu Schlager und Pop. Eine Rolle, für die sie den Künstlernamen Caro Weiss gewählt hat: „Ich habe das ja schon parallel zur Oper gemacht, mit 13, 14 Jahren auch meine erste Band gegründet“, erklärt die Sängerin. An der Oper habe man das „kritisch beäugt“; dieser Druck habe ihr nicht behagt: „Und jetzt hat sich meine Stimme das ausgesucht, wofür mein Herz schlägt.“ An Klavier und Gitarre ausgebildet, schreibt sie auch eigene Songs. Zudem ist sie ausgebildete Musik- und Sounddesignerin, schließt nächstes Jahr auch die Logopädie-Schule ab. Eine Gesangsausbildung hatte sie zudem: „Die technischen Grundlagen helfen mir sehr. Ich muss nicht nur so oben rausquetschen.“ Und die latente Geringschätzung für de Schlager? „Das ist auch Kultur. Auch im Schlager kann man Denkanstöße geben. Die Leute wollen auch entspannen. Und wenn ich feiern will, mache ich keinen Free Jazz.“ Sowieso gelte: „Die Bühne ist meine Leidenschaft. Und Leidenschaft ist ehrlich. Man ist dem Publikum sehr nahe, kann den Menschen etwas geben.“ Natürlich ist sie ehrgeizig, bleibt aber vorsichtig: „Dass Caro Weiss bekannter wird, daran arbeite ich. Ich gebe Gas. Und dann sieht man, wohin das gehen kann.“