Am Samstag haben sich rund 200 Anhänger des inhaftierten Michael Ballweg versammelt, um dessen Freilassung zu fordern. Wie die Demonstration ablief.
Trillerpfeifen und Trommeln lärmen am Samstagnachmittag vor der JVA Stammheim. Für zehn Minuten. Länger darf laut Ordnungsamt nicht am Stück Radau gemacht werden. Rund 200 Menschen, darunter auch Heinrich Fiechtner, haben sich versammelt, um die Freilassung von Michael Ballweg zu fordern.
Günter Stahl aus Bretten zieht Parallelen zwischen Ballwegs Freiheitsbestrebungen und Schillers Landesflucht oder Schubarts Haft auf dem Hohenasperg einsaß. Die Querdenker vergleicht er mit den revolutionären Kräften von 1848. Passend dazu wird eine umgetextete Version des Vormärz-Spottliedes „Die freie Republik“ angestimmt – neben der Bonhoeffer-Vertonung „Von guten Mächten“.
„Michael mein Held“
Über Ballwegs Unschuld herrscht Einigkeit. „Michael mein Held“ steht auf einem Plakat. „Wir fordern die vollumfängliche Wiederherstellung der Menschenrechte“ auf einem anderen. Im Kontrast zum lautstarken Einstieg in die Kundgebung meditieren die Versammelten zwischendurch eine Viertelstunde schweigend. Äußere Freiheit beginne im Inneren, sagt Stahl. Alle sollten spüren, was in ihnen sei und Frieden und Harmonie erfahren. Die Coronamaßnahmen des Jahres 2020 bezeichnet er hingegen als „Angriff auf die Menschen“. Es sei „eine der schwärzesten Zeiten gewesen, die Deutschland je erlebt habe, sagt Stahl. Man habe Rückzugsorte wie die Familie angetastet. Am Ende steht ein klares Versprechen: „Wir werden uns weiter für Michael Ballweg und andere politische Gefangene einsetzen.“