Alexander Brenner als Leiche in der Fernsehserie "Soko Stuttgar" Foto: b-and

In Folge „Lügen“ der ZDF-Krimireihe „Soko Stuttgart“ stellt der Stuttgarter Architekt Alexander Brenner nicht nur sein Atelier zur Verfügung, sondern spielt selbst das Mordopfer.

Stuttgart - Spannend startet die neue Folge von „Soko Stuttgart“: Der Zuschauer sieht zunächst nur eine moderne Villa mit Garten und Swimmingpool. Unheilvoll klingende Musik setzt ein. In dem Haus sitzt ein Mann an seinem Schreibtisch. Kurz darauf liegt er mit einer klaffenden Stirnwunde auf dem Boden – und die Ermittler stellen fest: Bei der Leiche handelt sich um den Stuttgarter Architekten Thomas Lissmann.

Doch Moment! Hier stimmt doch etwas nicht: Der Mann ist zwar tatsächlich ein Stuttgarter Architekt, allerdings heißt dieser Alexander Brenner und ist quicklebendig. Für die Episode „Lügen“ der ZDF-Krimireihe stellte er nicht nur die Räume seines Ateliers im Stuttgarter Norden als Filmkulisse zur Verfügung, sondern schlüpfte kurzerhand selbst in die Rolle des Architekten, der gleich zu Beginn des Krimis das Zeitliche segnen muss.

Eine Erfahrung, die für ihn eine gewisse Herausforderung darstellte: „Der Regisseur sagte mir, dass eine gute Leiche die Augen geöffnet hat“, sagt Brenner. Natürlich habe ihn da der Ehrgeiz gepackt, ein gutes Mordopfer abzugeben. Jedoch: „40 Sekunden am Stück nicht zu blinzeln, war gar nicht so einfach.“ Leichter fiel ihm dagegen der Satz, den er vor seinem tragischen Ableben noch äußern durfte: „Die Szene war schon beim zweiten Versuch im Kasten, als ich es auf meine Weise sagen durfte.“

Für zwei Tage im September 2014 herrschte in dem Architekturbüro Ausnahmezustand, denn das Filmteam nutzte nicht nur die Räume, sondern auch die Mitarbeiter als Kulisse. „Die Komparsenrollen haben einfach meine Mitarbeiter übernommen“, sagt Brenner. Während dieser Tage sei bei den Architekten an ihre eigene Arbeit jedoch nicht zu denken gewesen: „Ich war tief beeindruckt, wie aufwendig diese Filmaufnahmen waren.“

Wenig Arbeit hatte dagegen die Maskenbildnerin, denn es dauerte nur rund zehn Minuten, bis sie Brenner die schaurige Stirnwunde verpasst hatte. „Ich habe einige Leute sehr erschreckt, weil ich mit der Wunde herum gelaufen bin,“, sagt der Architekt. Ihm sei nach einer Weile nicht mehr bewusst gewesen, welch erschreckenden Anblick er abgab.

Während Brenner zum ersten Mal Erfahrung vor der Kamera sammelte, waren seine weißen, kubischen Wohnhäuser und Villen schön öfter bei „Soko Stuttgart“ zu sehen. So diente zum Beispiel 2012 in der Folge „Koi Ahoi“ ein von ihm entworfenes Haus am Heidehof als Filmkulisse und 2013 das SU House im Stuttgarter Süden für die Folge „Am seidenen Faden“. In Zukunft will Brenner wieder seine Bauten in den Vordergrund rücken, statt selbst eine Filmkarriere zu starten: „Ich werde wohl doch bei der Architektur bleiben, es sei denn Hollywood macht mir nach der Ausstrahlung ein gutes Angebot“, sagt er mit einem Lachen.

Die Episode „Lügen“ wird am Donnerstag, 2. April, um 18.05 Uhr im ZDF ausgestrahlt.